Der schönste Kinosaal der Welt - Ein Streifzug rund um Locarno

Locarno (dpa/tmn) - Seit 65 Jahren wird beim Filmfestival in Locarno der Goldene Leopard verliehen. Im Sommer strömen Filmemacher und Kinofans ins Tessin. Sie sind auf der Suche nach den besten Filmen auf der Piazza Grande - dem schönsten Kinosaal der Welt.

Im Sommer verwandelt sich Locarnos Piazza Grande in den schönsten Kinosaal der Welt. Jedes Jahr Anfang August kommen Kinofans, Regisseure, Schauspieler und Produzenten zum Filmfestival in die Stadt. Seit 65 Jahren verleiht das Cineasten-Völkchen der Stadt in der italienischen Schweiz für ein paar Tage im Sommer Weltstadtflair - in diesem Jahr vom 1. bis 11. August. Dann flanieren Stars und Sternchen die Uferpromenade entlang und posieren für die Paparazzi Cocktails schlürfend in den Bars.

Sobald die Sonne untergeht, flackert das Licht der riesigen Kinoleinwand vor den Patrizierhäusern rund um die Piazza Grande. In der Nacht steigen die Filmpartys. Am nächsten Morgen schwärmen dann alle aus - Filmpromis genau wie Kinofans. Dann mischt sich so mancher Star unter die Urlauber, die die Uferpromenade im Nachbarort Ascona entlang schlendern. Die Bilderbuchpromenade Lungolago von Ascona gehört zu den meist fotografierten Motiven der Südschweiz. Zum Filmfestival in Locarno lebt in Ascona das alte Jet-Set-Flair der 60er Jahre auf, als die Schönen und Reichen den Lago Maggiore in einem Atemzug mit der Côte d'Azur nannten.

Ascona ist nur wenige Autominuten von Locarno entfernt, genauso wie die urwüchsigen Bergtäler hinter der Stadt. Das berühmteste ist das Verzasca-Tal, das sich 25 Kilometer tief in die Berge hineinschneidet. Nur wenige Kilometer vom mediterranen Locarno findet man sich hier in einer wilden Alpenlandschaft des Tessins wieder.

Über Jahrhunderte hat der Verzasca-Bach die mächtigen Felsen ausgewaschen und immer neue Bassins für abgehärtete Schwimmer geschaffen. Wem der Gebirgsbach im Verzascatal zu kalt ist, planscht im Lago Maggiore. Wer an Seen lieber wandert oder mit dem Rad unterwegs ist, bevorzugt den benachbarten Luganer See. Seine vielen Seitenarme sind abwechslungsreicher, seine Ufer spektakulärer, seine Dörfer schöner - allen voran Morcote.

Steile Gassen winden sich den Hang hinauf. Eng schmiegen sich Steinhäuschen unter der Wallfahrtskirche Santa Maria del Sasso aneinander. Am Ufer haben Restaurants ihre Terrassen auf den See hinaus gebaut. Am Steg legt das Schiff aus Lugano an. Damit setzen Wanderer nach Gandria über, einem Fischerdorf, das sich an das steil abfallende Seeufer klammert.

Auf der Terrasse des „Grand Hotels Villa Castagnola“ wartet im Restaurant „Arté“ mediterrane Sterneküche mit Blick auf Lugano, den See und den Monte San Salvatore. Der schroffere der beiden Luganer Hausberge ist 912 Meter hoch. Locarnos Hausberg Cardada ist mit 1340 Metern weitaus höher. Ein Sessellift führt auf die 1670 hohe Cimetta.

Aus dem Ortszentrum von Locarno fährt man mit einer Standseilbahn zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso in den Ort Orselina hinauf. Weiter geht es mit einer modernen Gondel hinauf auf den Gipfel des Cardada. Man sieht den mit 193 Metern über dem Meer tiefsten Punkt der Schweiz im Flussdelta von Ascona und den höchsten, den Gipfel des 4634 Meter hohen Monte Rosa. Die Aussichtsplattform des Cardada ist kurz vor Sonnenuntergang ein magischer Ort mit einem unvergesslichen Panoramablick. Perfekt, um Kraft zu tanken für die nächste Kinonacht in Locarno, im schönsten Kinosaal der Welt.

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