Wackelige Angelegenheit : Der Drachenfels bröckelt: Sanierung soll Gestein retten
Königswinter (dpa) - Hoch über dem Rhein thront die markante Burgruine auf dem Drachenfels. Bei schönem Wetter genießen Tausende Besucher die Aussicht auf das Rheinpanorama bei Königswinter, das etwas südlich von Bonn liegt.
Der bekannteste Wanderweg auf das 321 Meter hohe Felsmassiv, der Eselsweg, ist jedoch seit mehr als einem Jahr gesperrt - wegen akuter Steinschlaggefahr. Seitdem laufen die Sicherungsarbeiten.
Eine Spezialfirma hat an den Felsen ein 50 Meter hohes Gerüst gebaut. Darauf steht Roland Strauß vom Geologischen Dienst NRW und haut mit einem Hammer an den Stein - sofort fallen kleine Stückchen herab. „Hier, das ist alles bröckelig“, sagt der Geologe. Klopf, klopf - er schlägt den Hammer gegen einen alten Felsnagel, der etwas aus der Wand ragt: „Hören Sie? Hohl. Der hält nichts mehr fest.“
Schon Anfang der 1970er Jahre wurde im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen nach einem Steinschlag ein Sicherungssystem mit Felsnägeln und -ankern installiert, um den Drachenfels vor dem Auseinanderbrechen zu retten. Denn das Trachyt-Gestein des ehemaligen Steinbruchs, das unter anderem für den Bau des Kölner Doms verwendet wurde, ist porös. „Wenn es dieses Sicherungssystem nicht gäbe, wäre der obere Teil samt Burgruine schon längst heruntergefallen“, meint Strauß.