Ganz schön gesund auf See Das bietet die neue „Mein Schiff 1“

Turku (dpa/tmn) - Fast hätte der in diesem Jahr besonders heftige finnische Winter Tui Cruises einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Arbeiten an der neuen „Mein Schiff 1“ gerieten bei Eis, Schnee und Kälte ins Stocken.

Ganz schön gesund auf See: Das bietet die neue „Mein Schiff 1“
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„Wir mussten die Testfahrt verschieben, weil die Schären rund um die Meyer Werft in Turku zugefroren waren“, berichtet Peter Heidacker, der bei Tui Cruises für die Neubauten verantwortlich ist. Letztlich kam sogar ein Eisbrecher zum Einsatz, der die Eisschollen vor dem neuen Kreuzfahrtschiff zur Seite schob. Wegen der Verzögerungen waren bei der offiziellen Übergabe und während der Überführungsfahrt noch an vielen Stellen auf dem Schiff Arbeiter zugange.

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Bis zum 11. Mai, wenn das Schiff beim Hafengeburtstag in Hamburg getauft wird, wird voraussichtlich aber auch die letzte Schraube festgezogen und der letzte Pinselstrich getätigt sein. Dann erwartet die maximal knapp 2900 Passagiere ein Schiff, das in vielen Bereichen seinen Vorgängern „3“ bis „6“ ähnelt.

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Einige Dinge wurden jedoch komplett umgestaltet. Das Schiff ist 20 Meter länger als seine Schwestern. Das bietet entsprechend mehr Platz und Möglichkeiten, wie Heidacker erklärt - vor allem für Angebote in Sachen Sport, Wellness und Gesundheit. Deutlich wird dies unter anderem im neu gestalteten Fitnessbereich, der sich nun nicht mehr am Bug des Schiffs befindet, sondern in der Mitte auf Deck 15 mit einem Blick über Pooldeck und Joggingparcours. Der 25 Meter lange Pool ist ohnehin eines der Hauptmerkmale der Mein-Schiff-Flotte. Die Joggingstrecke ist nun mit 438 Metern noch einmal deutlich länger - und hat auch Steigungen zu bieten.

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Die Sportarena präsentiert sich erstmals als Halle, also komplett überdacht und mit Wänden. Neu hinzugekommen ist hier eine Kletterwand. Nach dem Sport geht es zur Entspannung: Der Spa-Bereich auf Deck 11 und 12 wurde komplett umgebaut. Höhepunkt ist dort die große Sauna mit Panoramablick nach vorne, deren Benutzung weiterhin im Reisepreis enthalten ist.

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Auch beim Essensangebot gibt sich der Neubau „ganz schön gesund“ - so zumindest der Name des neuen Restaurants auf Deck 5. Statt Pizza und Pasta wie auf einigen Schwesterschiffen gibt es hier zum Beispiel Salatbowls oder gedämpften Lachs auf Gemüse. Im Bereich der Rezeption wurde die Kaffeebar durch eine Saftbar ersetzt. Zum Start in den Tag gibt es zum Beispiel den Smoothie Adonis. Die Vitamine kann man jedoch anschließend an der neuen Bierbar „Ebbe und Flut“ nur wenige Meter entfernt gleich wieder ertränken. Dort wird vor allem Craft-Bier ausgeschenkt.

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Auch drei weitere Restaurants wurden neu konzeptioniert. In der „Großen Freiheit“ im Diamanten am Heck des Schiffs befindet sich nun statt des „Hanami“ von Tim Raue das „Esszimmer“. Hier werden gegen Aufpreis Klassiker wie Königsberger Klopse und Leipziger Allerlei serviert - alles jedoch in einer modernen Interpretation. Das Ambiente soll dagegen einen Eindruck wie in Omas Wohnzimmer vermitteln. An einzelnen Abenden gibt es hier auch Veranstaltungen wie Krimidinner.

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Dort, wo es bislang österreichische Schmankerl gab, befindet sich nun die „Manufaktur“. Hier werden nach dem Frühstück italienische Bistrospeisen serviert. Und in einem Teil des Restaurants finden Kochkurse und Workshops statt. Dazu haben einige Tische Bildschirme als Tischplatte. Eine Kamera filmt, wie der Workshopleiter zum Beispiel Pasta knetet, die Teilnehmer verfolgen das dann auf den Bildschirmen und können es nachmachen. Abends wird an den Tischen ein Fünf-Gänge-Menü serviert.

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Wer Sushi vermisst, wird künftig im neuen „Fischmarkt“ fündig, der das „Gosch“ ersetzt. Dort gibt es aber auch weiterhin Fisch und Meeresfrüchte, entweder am Buffet oder serviert am Platz.

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Bei den Kabinen hat sich wenig verändert. Nur hier und da gab es leichte Anpassungen im Design oder bei einigen Dekoelementen. Komplett neu eingerichtet wurden jedoch die Suiten. Auch neue Kategorien sind hinzugekommen, zum Beispiel die Übersee-Suite, die Horizont-Suite, die Panorama-Suite oder die Schöne-Aussicht-Suite. Das Design für alle Suiten stammt von der bekannten Designerin Patricia Urquiola. Nur Suitengäste haben auch Zugang zur X-Lounge, die ein vergrößertes Außendeck sowie einen weiteren Liegenbereich am Heck des Schiffs direkt über dem Diamanten-Bereich bekommen hat.

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In Sachen Entertainment setzt Tui Cruises unter anderem auf einen Roboter. In der „Großen Freiheit“ im Diamanten am Heck, der deutlich umgestaltet und quasi als Diamantband bis an die Seiten gezogen wurde, sorgt er als DJ für die passende Musik. Neu gestaltet und mit neuem Namen präsentiert sich auch das ehemalige Klanghaus oder Studio. „Schaubühne“ lautet der neue Name. Der Veranstaltungsort ist weiterhin vor allem für kleinere Formate wie Konzerte oder Lesungen gedacht, bietet aber nicht mehr die Hologramm-Technik von einigen Schwesterschiffen.

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Insgesamt finden Tui-Cruises-Stammgäste an Bord jedoch viel Bekanntes. „Es muss einfach immer auch Vertrautes an Bord geben, aber dazwischen wollen wir natürlich auch neue Reize setzen“, sagt Nicola Hannappel, die bei Tui Cruises für Innovationen zuständig ist. Zusammen mit ihrem Team und der Werft schaut sie, welche Trends es vor allem an Land gibt, und überlegt, wie sich diese an Bord umsetzen lassen. Das reicht vom Design über Essenstrends bis hin zu einzelnen Freizeitangeboten. „Ein großes Thema ist derzeit Gesundheit, gesundes Essen und Selbstoptimierung. Das wollten wir auf der Mein Schiff 1 ganz besonders zum Ausdruck bringen“, sagt Hannappel.

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Eine Innovation an Bord ist allerdings so gar nicht gesund: Erstmals gibt es an der Eisbar auch Eisbecher, vom Früchtebecher bis zum Spaghettieis. Schmecken tut es trotzdem, und es muss ja auch nicht immer gesund sein - vor allem im Urlaub.

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