Besteigung auf Eisenwegen: Klettersteige in den Alpen
Penzberg (dpa/tmn) - Den Berg hinauf, da, wo eigentlich kein Weg ist? Klettersteige machen es möglich. Via Ferrata, „Eisenweg“, so werden die Routen auch genannt. Denn statt über Pfade und Wanderwege führen sie den Bergsteiger über Eisentritte und Drahtseile hinauf zum Gipfel.
Neben alpiner Erfahrung braucht man hier auch Klettersteigset und Helm. Die Bandbreite reicht von Touren im alpinen Gelände bis zu abwechslungsreichen Panoramasteigen, die auch für Kinder geeignet sind. Eine Auswahl der schönsten Routen im Alpenraum.
5-Gipfel-Klettersteig, Rofangebirge (Österreich): Ein Steig, fünf Gipfel - und Abwechslung pur. „Die Klettersteige bilden einen Kranz, man umrundet also die ganze Rofanalm“, erklärt Bergführer Chris Semmel, Geschäftsstellenleiter beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS), die Route. Vom leichten Einstieg bei der Haidachstellwand bis zum anspruchsvollsten Teilstück auf die Seekarlspitze sind fast alle Schwierigkeitsgrade dabei. Da man Teile der Runde einzeln begehen kann, kommen auch Kinder und weniger Geübte zum Zug. Den Einstieg erreicht man mit der Rofanseilbahn vom Achensee aus und folgt dann der Beschilderung über die Alm bis hin zum Startpunkt.
Höllental-Klettersteig, Zugspitze (Deutschland): Dieser Klassiker führt über Eisenstifte auf Deutschlands höchsten Berg. Da er mit etwa sieben Stunden Gehzeit sehr lang ist und sich über 2000 Höhenmeter hinzieht, sind hier vor allem ausdauernde Bergsportler angesprochen. Dass es hoch hinaus geht, merkt man auch am Gletscher: Für die Überquerung des Höllentalferners, der am Ende der Route liegt, braucht es Steigeisen. Da der Weg bis zum Schluss am Hang entlang führt, hat man erst ganz oben die volle Aussicht, sagt Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein (DAV). Wegen ihrer Bekanntheit herrscht auf der Route meist Hochbetrieb.