Bären, Fische und Bier auf Kodiak Island
Kodiak (dpa/tmn) — Wir sind noch keine fünf Minuten durch den Hafen von Kodiak spaziert, da landen auf dem Laternenmast zwei Exemplare des amerikanischen Wappenvogels. Die beiden Weißkopfseeadler beobachten interessiert, was die heimkehrenden Fischerboote geladen haben.
Ein leichtes Salzaroma liegt in der Luft. Die Insel Kodiak an der Südküste Alaskas ist — wie der 49. Bundesstaat der USA insgesamt — kein Ort für Anhänger lieblicher Natur. Die Luft hat hier im Jahresschnitt acht Grad. Große Tiere sollte man auch mögen. Hier lebt der Kodiakbär, eines der größten Raubtiere der Erde.
„Entweder du liebst Kodiak, oder du hasst es“, fasst Sue Rohrer die gegensätzlichen Empfindungen über das Leben am 58. Breitengrad zusammen. Zum Trost für schlechtes Wetter gibt es in „Henry's Great Alaskan Restaurant“ am Hafen für sechs Dollar einen halben Liter „flüssigen Sonnenschein“ — das lokale Bier. 14 000 Einwohner verteilen sich auf einer Fläche halb so groß wie Sachsen.
Touristische Hauptattraktionen sind das Fischen und die Bären. Von Kodiak aus fliegen verschiedene Tour-Anbieter mit Wasserflugzeugen in einer Dreiviertelstunde zu den Jagdgebieten der gewaltigen, bis zu 700 Kilogramm schweren Tiere an der gegenüberliegenden Katmai-Küste.