Auf den Spuren der Maharadschas

Indien: Zu Gast in fürstlichen Palästen: In der Provinz Rajasthan werden Träume aus tausend und einer Nacht wahr.

Namaste - willkommen in Indien! Die hübsche junge Frau im bunten Sari malt dem Gast einen roten Punkt auf die Stirn, legt ihm eine duftende Blumenkette um und faltet die Hände vor der Brust. Wer das märchenhafte Indien sucht, wird es hier in Rajasthan finden. Bunte Märkte mit ihrem farbenfrohen Treiben verzaubern den Gast ebenso wie die geschichtsträchtigen Festungen und Paläste.

Auf den Märkten werden unterschiedlichste Waren und Dienstleistungen angeboten, Gemüse und Gewürze, bunte Gummilatschen gleich neben glitzernden Armbändern und Stofftüchern in leuchtenden Farben. "Come here - look!"

Kinder versuchen lauthals, die Touristen zu den Ständen ihrer Verwandten zu lotsen, Männer lassen ihre Bärte stutzen, Frauen verkaufen farbenfrohe Saris und Gelehrte lesen aus der Hand. Diese bunte Vielfalt kontrastiert herrlich zu den Farben der nahen Wüste Thar, die Rajasthan von Pakistan trennt. Hier wird die Sehnsucht nach orientaler Exotik gestillt.

Die Paläste hingegen sind luxuriöse Oasen der Ruhe inmitten des hektischen Treibens in Indien. Da der Erhalt der königlichen Residenzen auch für einen Maharadscha nicht einfach ist, wurden einige der schönsten Anlagen in Luxushotels umgewandelt.

So bewohnt der Maharadscha von Jodhpur nun lediglich einen Flügel des Umaid Bhawan Palastes, eine der größten privaten Residenzen der Welt. Das Besondere: Sein Großvater ließ den gewaltigen Bau zwischen 1928 und 1943 in der Zeit einer großen Dürre als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im damals ultramodernen Art-Deco-Stil errichten.

Zum Frühstück auf der Terrasse spielen Musikanten auf den klassischen indischen Instrumenten Tabla und Sitar, während Pfauen gelassen vorbei stolzieren. Am Nachmittag ist es Zeit für eine Ayurveda-Massage im hoteleigenen Spa-Bereich, und beim Bad im Außen-Pool fliegen Papageienschwärme durch den parkähnlichen Garten. Am Abend wirbeln Tänzerinnen in bunten Kostümen über die Bühne. Momente für die Ewigkeit.

Markante Höhepunkte Jodhpurs und Jaipurs sind die ehemaligen Maharadscha-Sitze und Forts, die nun als große Freiluft-Museen die staunenden Touristen empfangen. Das Meherangarh Fort thront auf einem 120Meter hohen Felsen über den blauen Häusern von Jodhpur.

Der berühmte Dschungelbuch-Autor Rud-yard Kipling nannte es einst "das Werk von Engeln und Riesen". Die Balkone und Erker sind filigran aus Stein gemeißelt und beeindrucken wie die Sammlungen historischer Waffen, Kinderwiegen und Miniaturmalereien.

Nördlich der Provinzhauptstadt Jaipur liegt die spektakuläre Palastanlage von Amber. Bunt geschmückte Elefanten tragen wankend die Touristen den schmalen Weg hinauf und durch ein reich verziertes Tor auf den großen Innenhof.

Über Treppen und Bögengänge gelangt man immer höher und tiefer hinein in den Palast. Die Fassaden und Säulen sind reich geschmückt, stilisierte Elefanten tragen Lotusblüten im Maul. Und immer wieder zart durchbrochene Marmorgitterfenster, die den Damen des Hofes den Blick nach draußen ermöglichten, ohne selbst gesehen zu werden.

1727 gründete Maharadscha Jai Singh II etwa zehn Kilometer entfernt seine neue Residenz, Jaipur. Er war ein leidenschaftlicher Astronom und ließ gleich neben dem wundervollen Stadtpalast ein riesiges Observatorium bauen. Zwei weitere ehemalige Paläste beherbergen hier Luxushotels, das romantische Rambagh Palace, einst als Jagdschloss des Maharadschas gebaut, und das stadtnahe Jai Mahal Palace Hotel.

Heute ist die quirlige Hauptstadt Rajasthans auch unter dem Namen Pink City bekannt: Zu Ehren des Besuchs des britischen Prinzen Albert im Jahr 1853 erhielten alle Gebäude der Stadt einen rötlichen Anstrich.

Glücklicherweise steht die ummauerte Innenstadt unter Denkmalschutz und konnte so den Charme der Mogul-Architektur mit seinen breiten Boulevards und rosa Häusern bewahren. In den Arkadengängen befinden sich viele kleine Geschäfte.

Doch beschaulich ist die Stadt nicht: es ist laut! Die als heilig geltenden Kühe trotten unbeirrt neben ständig hupenden Moped-Rikschas, den so genannten Tuk Tuks, Kleinlastern und Fahrrädern umher. Heilig bedeutet nicht unantastbar, sie alle haben Besitzer und werden regelmäßig gemolken. Nur geschlachtet werden sie nie.

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