100 Jahre große Oper: Verona feiert Verdi

Verona (dpa/tmn) - Vor 200 Jahren wurde Giuseppe Verdi geboren, vor 100 Jahren feierten die Festspiele in der Arena zu seinen Ehren Premiere — wenn das keine Gründe für eine Reise nach Verona sind!

Auch das größte Liebespaar der Geschichte hat hier Spuren hinterlassen.

Verdi wäre begeistert. Im Jubiläumsjahr der Opernfestspiele können Besucher Veronas seine „Aida“, die Reise ins ferne Ägypten, gleich zweifach genießen: einmal bei der historischen Version von 1913 und zum anderen bei einer modernen, opulenten Neuinszenierung der katalanischen Theatergruppe La Fura dels Baus, die mit ihren unkonventionellen Aufführungen weltweit für Aufsehen sorgt.

„"Aida", Verdis bekanntestes Werk, war auch die allererste Oper, die in der Arena aufgeführt wurde“, erklärt Stadtführerin Aurora Solda. „Das war am 10. August 1913. Die Idee dazu hatte der italienische Tenor und gebürtige Veroneser Giovanni Zenatello.“

Bereits die Premiere begeisterte die Zuschauer. So beschlossen die Organisatoren, die Opernaufführungen in der antiken Arena von nun an jeden Sommer anzubieten. Weltstars von Pavarotti bis Domingo, von Carreras bis Caballé erfüllten das riesige Oval seither mit ihren Stimmen, und für Maria Callas war die Arena das Sprungbrett für eine glanzvolle Karriere. „Im Jubiläumsjahr stehen vom 14. Juni bis zum 8. September 58 Aufführungen auf dem Programm — sechs Opern und drei Gala-Abende“, sagt Solda, die selbst begeisterte Opernbesucherin ist und sich die Aufführungen in keinem Jahr entgehen lässt.

„Es ist die Arena-Atmosphäre, die mich immer wieder fasziniert: der Nachthimmel über dem offenen Oval an einem lauen Sommerabend, die schiere Größe der Arena und die Silhouette der Stadt im Hintergrund.“ Und dann kommt der große Moment, an dem tausende elegant gekleidete Zuschauer den Atem anzuhalten scheinen und das Orchester zu spielen beginnt. „Dazu die Stimmen von Aida, Amneris und Radames, die schmerzvoll über Liebe, Eifersucht und Tod singen“, schwärmt Aurora.

Von Begehren, Leiden und Sterben handelt auch Shakespeares „Romeo und Julia“, der die Tragödie in Verona ansiedelte. „Damit hat er uns ein großes Geschenk gemacht. Verona ist der einzige Pilgerort der Welt, in den die Menschen nur wegen der Liebe kommen. Ist das nicht großartig?“, fragt Aurora.

Bei keinem Stadtrundgang fehlt deshalb das Haus der Julia in der Via Cappello 23. Da sind der legendäre Balkon, auf dem sich Julias aller Altersklassen ablichten lassen und die Julia-Figur im Innenhof. Verliebte streichen über ihre rechte Brust und bekräftigen ihre Liebe. Andere verewigen ihre Liebesschwüre an den Wänden mit wasserfesten Stiften. „Ob es Julia und Romeo je gegeben hat, weiß niemand. Aber das ist ja auch nicht wichtig“, meint Aurora. „Das Theaterstück jedenfalls ist immer wieder bewegend, und nur das zählt.“

Zum Programm des Stadtrundgangs gehören auch die langgestreckte und an Markttagen sehr lebendige Piazza delle Erbe und ein Aufstieg auf den Torre dei Lamberti. Aus 83 Metern Höhe ergibt sich ein wunderbarer Blick auf die vom Fluss Etsch umschlungene Altstadt. Am Abend lockt die von schönen Bürgerhäusern umstandene Piazza Bra mit unzähligen Terrassenplätzen.

Informationen:

Italienische Zentrale für Tourismus Enit, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt (Tel.: 069/23 74 34). Fondazione Arena di Verona, Via Roma 7/d, I-37121 Verona (Tel.: 0039/45/800 51 51).

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