Reaktivierung alter Zugverbindungen : Neues Leben für mehr alte Bahnstrecken
Durch Wälder und über Wiesen, an Flüssen entlang und vorbei an dichtem Grün führt die Bahnstrecke der RB25 im Oberbergischen Land. Dass man von dort aus wieder auf direktem Weg nach Köln und in Gegenrichtung sogar bis ins Sauerland kommt, war lange Zeit nicht so unkompliziert möglich.
Viele Pendler, Ausflügler und Bahnfans begrüßen die Reaktivierung und Erneuerung der Teilabschnitte, die die Verbindung Köln-Lüdenscheid möglich machte.
Zwar sind gerade in unserer Region zurzeit etliche Bahnstrecken von Einschränkungen betroffen, sei es aufgrund der Starkregenfolgen vom vergangenen Jahr oder wegen Reparaturen. Doch grundsätzlich ist die Reaktivierung alter Gleisanbindungen ein wichtiges Thema.
Millionen Pendler können von den Investitionen profitieren
Die Wiederbelebung stillgelegter Bahnstrecken lohnt sich einer Studie zufolge in vielen ländlichen Regionen Deutschlands. Die Hürden etwa für eine Genehmigung seien aber hoch, fand ein Forscherteam im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) heraus. Zu häufig werde nur mit dem direkten finanziellen Nutzen argumentiert, während die Effekte auf Bevölkerungsentwicklung, Umwelt und Gesellschaft unberücksichtigt blieben. Die Studie zufolge könnten mehr als drei Millionen Menschen durch die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken eine bessere Verbindung ins nächstgelegene regionale Zentrum bekommen. Positive Effekte gäbe es auf Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Gesellschaft. Unter anderem würden ländliche Orte zu attraktiven Wohn- und Arbeitsorten und damit angespannte Wohnungsmärkte in den Städten entlastet. Man habe den Vorteil des Wohnens auf dem Land, könne aber Arbeit und Freizeitangebote gut erreichen. Zudem profitierten die Regionen von höheren Steuereinnahmen und mehr Tourismus. Die Wiederbelebung der Strecken sei „eine Investition in die Zukunftsfähigkeit einer Region“, sagte Institutsleiter Markus Eltges.