Nach Terrorakten: Weniger Türkei-Buchungen bei DER Touristik

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Die jüngsten Terroranschläge haben sich beim Reiseveranstalter DER Touristik stark auf das Buchungsverhalten der Urlauber ausgewirkt.

Nach Terrorakten: Weniger Türkei-Buchungen bei DER Touristik
Foto: dpa

Die Nachfrage nach der Türkei und Ägypten ist eingebrochen. Dafür profitieren vor allem sichere Reiseziele wie Deutschland, Spanien und Italien. Das erklärte René Herzog, Sprecher der Geschäftsführung, in Frankfurt am Main.

Zur DER Touristik gehören die Bausteinreisemarken Dertour, Meier's Weltreisen und ADAC Reisen sowie die Pauschalreisemarken ITS, Jahn Reisen und Travelix. Die Einbußen in der Türkei und in Ägypten treffen vor allem den klassischen Pauschalurlaub am Meer.

Die Türkei liegt derzeit bei den Buchungen 25 Prozent im Minus. Bis zu den Anschlägen von Paris verzeichnete das beliebte Urlaubsland im Vergleich zum Vorjahr ein klares Plus - danach ging es bergab. Seit Paris sei bei der Nachfrage nach Türkei-Urlaub nichts mehr so wie vorher gewesen, sagte Herzog. Der Anschlag in Istanbul habe den negativen Trend noch einmal verstärkt. Und das Buchungsminus werde sich noch vergrößern, ist man bei DER Touristik sicher. Auch Ägypten liegt aktuell 30 Prozent im Minus - Tendenz ebenfalls negativ.

Andere Urlaubsziele profitieren von diesen Einbrüchen: Besonders beliebt ist das eigene Land. Die Buchungen für Deutschland-Urlaub liegen 28 Prozent im Plus. Auch Italien lockt mehr Gäste (plus 17 Prozent), ebenso wie Spanien und Portugal (plus 15 Prozent). Es gebe einen Fokus auf vertraute Destinationen, sagte Herzog. Griechenland liegt bei den Buchungen auf Vorjahresniveau.

Die Veränderung des Reiseverhaltens dürfte schneller als sonst zu Engpässen bei den Hotels in einigen Urlaubsregionen führen. Das betrifft DER Touristik zufolge vor allem die Nord- und Ostsee, Mallorca und Ibiza sowie Portugal. „Das ist für Januar bemerkenswert“, sagte Herzog mit Blick auf die Buchungen für die Balearen. In der Türkei dagegen dürfte die mangelnde Nachfrage - auch wegen der ausbleibenden russischen Gäste - noch zu deutlichen Preisminderungen führen.

Auf der Fernstrecke verzeichnet Nordamerika ein Minus von fünf Prozent. Grund dafür ist der starke Dollar. Gemessen daran ließen sich aber gar nicht so viele Urlauber von einer USA-Reise abhalten, so Herzog. Die Malediven liegen auf Vorjahresniveau. Südafrika kommt derzeit auf ein Plus von 31 Prozent. Sri Lanka steht bei plus 40 Prozent.

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