Meerbusch: Auf Camper wirkt der Rhein wie ein Magnet
Touristen, Dauercamper und Messebesucher treffen sich auf dem Platz in Meerbusch.
Meerbusch. Hans Siemons gerät auch nach 14 Jahren als Geschäftsführer des Azur-Campingparks in Meerbusch noch ins Staunen: "Vor kurzem war ein Rentnerpärchen hier mit Rucksack und Zelt auf dem Gepäckträger, die haben im hohen Alter noch mit dem Fahrrad eine Art Flüsse-Tour gemacht - Donau, Elbe, Rhein. Da kann ich nur den Hut ziehen."
Es kommen immer wieder Gäste auf seinen Campingplatz im kleinen Stadtteil Langst-Kierst, mit denen er so gar nicht rechnen konnte. Wie die 60 Koreaner, die mit einer Fahrradtour durch Europa gegen die Vergabe der Olympischen Spiele nach China protestieren wollen. "Und das mit meinem Schul-Englisch", schüttelt Siemons mit dem Kopf. Es habe aber funktioniert.
Die meisten Besucher aber kommen aus der näheren Umgebung, allenfalls aus Holland. "Die Camper werden geradezu magnetisch vom Rhein angezogen", sagt Siemons. Gut die Hälfte der 240 Stellplätze seien mit Dauergästen belegt - was sich an dem kleinen Gartenzaun um das eigene, liebevoll mit Blumen bepflanzte Reich erkennen lässt.
Allerdings müssen die Camper in Meerbusch mit Festbauten vorsichtig sein, da sich der Platz innerhalb eines Vorflutgeländes befindet und zwischen Mitte Oktober und Anfang April geräumt wird. Zudem besteht bei starken Regenfällen immer die Gefahr von Hochwasser.
Besonders gut besucht ist der Campingplatz bei Messen wie der Drupa und natürlich der Caravan - zumal man mit der Fähre schnell auf der Düsseldorfer Rheinseite und von da aus in weniger als einer halben Stunde in der Altstadt ist.
Doch auch wer bei Azur einfach nur abschalten will, dem wird so schnell nicht langweilig. Zum Klönen auf ein Bier em-pfiehlt sich die kleine Kneipe auf dem Gelände, Langster Fährhaus und Hotel Vier Jahreszeiten in unmittelbarer Umgebung locken mit kulinarischen Genüssen.
