Reisevorbereitung Maut bei Europareisen: Wo gilt was?

Die Reisezeit ist in vollem Gange und viele Menschen sind im Urlaubsfieber. Gern wird dabei vergessen, dass nicht auf allen Straßen in Europa freie Fahrt herrscht. In einigen Ländern sind Mautgebühren zu entrichten.

Maut bei Europareisen: Wo gilt was?
Foto: Pixabay, Fotograf andreas160578

Verstöße können Strafzahlungen nach sich ziehen und die Fahrt in den Urlaub unnötig verteuern. Hier die wichtigsten Informationen und Hinweise zum Thema Maut als Hilfestellung für alle, die Europa mit dem Auto oder Camper bereisen:

Die verschiedenen Regelungen in Europa
In acht Ländern der Europäischen Union werden regulär Mautgebühren erhoben. Das betrifft Spanien, Frankreich, Portugal, Italien, Griechenland, Kroatien, Polen und Irland. Die Abrechnung erfolgt hier über das Durchfahren von Mautstationen je nach zurückgelegter Strecke, wobei nicht immer das gesamte Autobahn- und Straßennetz betroffen ist. Auch die Fahrzeugart spielt für die Berechnung eine Rolle. Ähnlich sieht es auch in den Nicht-EU-Ländern Großbritannien, Norwegen, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Weißrussland und der Türkei aus.

In einigen Ländern gibt es außerdem eine Sondermaut für Brücken, Tunnel, Passstraßen oder eine City-Maut für bestimmte Städte. Das ist in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, Schweden und Dänemark üblich.

In England, Irland und in Italien existieren sogar einzelne Streckenabschnitte, die eine Onlineregistrierung vor der Nutzung erfordern.

In manchen Ländern ist unabhängig von der Länge der gefahrenen Strecke eine Vignette erforderlich, wenn Autobahnen oder Schnellstraßen genutzt werden. Vignetten haben eine unterschiedlich begrenzte Gültigkeitsdauer. Das Vignettensystem wird in Österreich, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Tschechien, Bulgarien und Rumänien eingesetzt.

Die verschiedenen Bezahlsysteme

In den unterschiedlichen Ländern kommen verschiedene Bezahlsysteme zum Einsatz. Es empfiehlt sich, darüber vorab für das jeweilige Land genaue Informationen einzuholen. Wo Vignetten verwendet werden, können diese meist direkt im Land bei verschiedenen Vertriebsstellen (z.B. Tankstellen) gekauft werden. Sie werden dann meist in die Windschutzscheibe geklebt. Einige Länder, wie Österreich und Slowenien, nutzen bereits zusätzlich digitale Vignetten. Sie gelten allerdings in der Regel erst 18 Tage nach dem Kauf und müssen deshalb unbedingt rechtzeitig erworben werden.

Auch die Maut wird mittlerweile nicht mehr überall manuell an Mautstellen erhoben. Stattdessen wird kilometergenau über Transponder abgerechnet, die dafür erworben werden müssen.
Um Problem und Stress und vermeiden, empfiehlt sich für Reisende sowohl bei Maut als auch bei Vignette ein Vorab-Kauf. Online Vignette & Maut vorab zu organisieren ist meist stressfreier und erspart mitunter lange Wartezeiten an Mautstationen.

Was droht bei Missachtung?

Auch hier haben die Länder recht unterschiedliche Regelungen. In manchen Ländern, beispielsweise in Italien, zeigt man sich vergleichsweise nachgiebig. Hier wird Mautprellern innerhalb von 15 Tagen eine Nachzahlung ermöglicht. Andernorts kann ein Verstoß gegen die Gebührenregelungen aber teuer werden. Beispielsweise werden in der Schweiz 190 Euro für eine fehlende oder nicht richtig angebrachte Vignette erhoben. Spitzenreiter bei Bußgeldern ist Slowenien, wo bis zu 800 Euro fällig werden können.
Wer kurzentschlossen versucht eine Mautstelle zu umgehen, kann ebenfalls in vielen Ländern zur Kasse gebeten werden. Das Rückwärtsfahren oder Wenden ist hier in der Regel untersagt. Mautstellen sind oft videoüberwacht und so bleibt dieses Verhalten selten ungeahndet. Teuer werden kann ein solches Vorgehen unter anderem in Italien, wo 419 Euro für einen entsprechenden Verstoß fällig werden.

Auch beim Thema Maut sollten sich Urlauber also lieber gut vorbereitet auf den Weg machen.

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