Malaria vorbeugen durch Mückenschutz und Notfallarznei

Berlin (dpa/tmn) - Bei Tropenreisen drohen Urlaubern viele Infektionskrankheiten, denen sie vorbeugen sollten. Spezielle Beratungsstellen informieren über den adäquaten Schutz im exotischen Feriendomizil.

„Malaria ist bei fast jeder Beratung von Fernreisenden ein Thema“, sagt Tomas Jelinek vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin(BCRT) anlässlich des Welt-Malaria-Tags (25. April). Die wichtigste Vorsorge gegen eine Erkrankung bleibe auf Reisen der konsequente Schutz vor Mücken, die die Malariaerreger übertragen.

Dazu gehört, im Freien helle, geschlossene Kleidung zu tragen. Dunkle Textilien locken laut Jelinek die Insekten eher an. Um zu verhindern, dass die Moskitos durch dünnes Material hindurchstechen, empfiehlt er, feines Gewebe zusätzlich mit einem Insektenschutzmittel zu imprägnieren. Frei liegende Hautpartien sollten mit einem sogenannten Repellent eingerieben werden, das den Wirkstoff DEET in einer Konzentration von mindestens 30 Prozent enthält.

Der Mediziner rät, die prophylaktische Einnahme eines Malariamedikaments sorgfältig abzuwägen. „Wegen des Rückgangs der Malariaausbreitung in manchen Regionen der Welt geht man zunehmend dazu über, auf sogenannte Stand-by-Mittel zu setzen.“ Das heißt, der Reisende hat für den Notfall ein Arzneimittel im Gepäck, das er erst einnimmt, wenn er erkrankt. „Die möglichen gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen der vorbeugenden Einnahme sind größer als das Risiko einer Malariainfektion“, erläuterte Jelinek den Gedanken dahinter. In Hochrisikogebieten wie in Afrika südlich der Sahara sollte jedoch weiterhin medikamentös vorgebeugt werden. Malaria macht sich vor allem durch hohes Fieber und Kopfschmerzen bemerkbar.

Die Situation hinsichtlich Malaria habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert, sagte der Experte. In manchen Regionen habe die von Stechmücken übertragene Krankheit stark abgenommen, während sie in anderen Gegend vermehrt vorkommt. „Sansibar zum Beispiel ist seit 2008/2009 malariafrei, am Kilimandscharo ist die Gefahr, die Krankheit zu bekommen, inzwischen sehr groß.“

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