Fragen und üben: Sicherheitstipps für die Skitour

München (dpa/tmn) - Unberührter Schnee abseits der Pisten: Skitouren werden immer beliebter. Doch immer wieder kommen Sportler bei Lawinenabgängen ums Leben. Viele Unfälle wären zu vermeiden, sagen Experten.

Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung.

Ohne die richtige Notfallausrüstung sollte sich kein Skitourengeher ins Gelände aufmachen. Doch zwei Dinge sind wichtig: „Ich kann noch so viel Material dabei haben, ich muss wissen, wie ich es bediene“, sagt Andreas König vom Deutschen Skiverband. Und: „Besser ist es, es gar nicht zu einem Lawinenabgang kommen zu lassen.“ Hier die wichtigsten Tipps für Tourengeher:

Das Wichtigste vorab: „Wenn man unsicher ist, besser im Tal bleiben“, rät König.

Informieren: Damit es nicht zu einem Lawinenunfall kommt, sollten Tourengeher sich auf jeden Fall über die Lawinensituation vor Ort informieren. Als Quellen kommen dabei laut König zum einen die örtlichen Lawinenwarndienste infrage. Doch diese gäben nur eine allgemeine Einschätzung. Deshalb gilt es, so viele Personen vor Ort wie möglich über die Situation zu befragen. Geeignete Ansprechpartner sind laut König zum Beispiel die Mitarbeiter der Bergwacht.

Mit Einheimischen gehen: Ein Tipp des Experten ist, immer mit einem Einheimischen auf Skitour zu gehen. „Der kennt die Situation schon länger und weiß zum Beispiel, an welchen Stellen es geregnet hat und wo eventuell Gefahren lauern“, so König.

Notfallausrüstung: Für den Fall, dass doch etwas passiert, sollten Skitourengeher verschiedene Ausrüstungsgegenstände mitführen. „Piepser, Sonde und Schaufel“, nennt König die wichtigsten. Viele machten den Fehler und seien nur mit Piepser unterwegs. „Das hilft im Ernstfall aber gar nichts“, so König. Denn zum Beispiel ohne Schaufel könne man den Verschütteten nicht ausgraben.

Üben, Üben, Üben: „Aber ich kann noch so viel Material dabei haben, ich muss wissen, wie ich es bediene“, so König. Tourengeher sollten deshalb jeden Winter eine Schulung absolvieren. Solche bieten zum Beispiel Alpenverein und Bergwacht. „Im Notfall muss es schnell gehen, da muss ich wissen, wie die Ausrüstung funktioniert“.

Das i-Tüpfelchen: Nicht ganz billig, aber als echten Gewinn für die Sicherheit sieht König Lawinenairbags. Tourengeher ziehen ähnlich wie beim Fallschirm an einer Reißleine, wenn sie merken, dass sie in eine Lawine geraten. An den Seiten lösen Luftkissen aus, die dafür sorgen, dass die Sportler an der Oberseite der Lawine schwimmen. Bis zu 600 Euro muss man für einen solchen Airbag auf den Tisch legen. Und auch hier gilt: Ohne Wartung hilft er gar nichts. So muss zum Beispiel die Gaskartusche jedes Jahr getauscht werden.

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