Erste Bilanz : Fahrgäste nutzen dank Schnelltrasse häufiger die Bahn
Berlin (dpa) - Trotz Anfangsproblemen nehmen die Fahrgäste die neue Schnellstrecke der Bahn von Berlin nach München gut an. In den ersten vier Wochen seit der Eröffnung am 10. Dezember seien 2,4 Mal so viele Fahrgäste in Zügen unterwegs gewesen wie im Vorjahreszeitraum.
Auch die Verspätungen hätten sich auf ein normales Maß verringert, teilte die Deutschen Bahn mit. In den ersten Tagen hatte es entlang der Trasse Schwierigkeiten mit dem Zugsicherungssystem ETCS gegeben. Hinzu kamen Fahrzeugschäden nach einem Wintereinbruch mit viel Schnee. Umleitungen, teils große Verspätungen und einige Zugausfälle waren die Folge.
Die Fehler seien mittlerweile gemeinsam mit dem Hersteller Alstom behoben worden. Die Pünktlichkeit habe an einigen Tagen Spitzenwerte von mehr als 90 Prozent erreicht, sagte Bahn-Fernverkehrschefin Birgit Bohle am Dienstag. Auf der neuen Strecke habe das Niveau oft höher gelegen als im Bundesdurchschnitt.
Mit einer Fahrzeit von knapp vier Stunden von Berlin nach München ist vor allem der ICE-Sprinter mit wenigen Haltebahnhöfen ein Konkurrenzangebot zum Flugzeug. Für dieses Jahr rechnet die Bahn mit einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen von 1,8 auf 3,6 Millionen.
Zweieinhalb Monate nach dem Ende des Flugbetriebs der insolventen Air Berlin hat der Marktführer Lufthansa außer der Bahn seit Sonntag in Easyjet wieder einen Wettbewerber. Und die Lufthansa-Tochter Eurowings kommt Ende März mit Flügen von Berlin nach München auf den Markt.
Nach einem Bericht des Branchenportals „Aerotelegraph“ wird Eurowings aber deutlich weniger Berlin-München-Flüge anbieten als ursprünglich geplant. Das habe unter anderem mit der Bahn, Easyjet und einem Mangel an Flugzeugen zu tun. Eurowings nahm dazu auf Anfrage keine Stellung.