Sicher Reisen : EU bereitet digitalen Impfpass vor
Brüssel Wer immun gegen Corona ist, soll das künftig überall in Europa schnell und fälschungssicher nachweisen können. Negative Tests könnten ebenfalls in geplanten „grünen Pass“ vermerkt sein.
Die EU-Kommission will am 17. März den Gesetzentwurf für einen „digitalen grünen Pass“ vorlegen, der Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerken soll. Ziel ist, einen sicheren Weg zur Aufhebung von Beschränkungen und zum Reisen in Europa zu finden.
Digitaler Impfpass soll kommen
Dies kündigte Kommissions-Vizepräsident Margaritis Schinas am Montag in Brüssel an. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten vorige Woche vereinbart, die Pläne für einen digitalen Impfpass voranzutreiben. Binnen drei Monaten sollen die technischen Voraussetzungen stehen, damit Corona-Geimpfte europaweit fälschungssicher ihre Immunisierung nachweisen können.
Das könnte über ein einheitlich lesbares Dokument mit QR-Code geschehen, das man auf Papier oder auf dem Smartphone bei sich tragen könnte - ähnlich wie ein Bahnticket. Dazu müssen nationale Systeme der 27 EU-Staaten vergleichbar ausgestaltet und digital verknüpft werden. Technisch ist dafür noch sehr viel vorzubereiten. Der geplante Gesetzentwurf würde den rechtlichen Rahmen stecken.
„Damit der digitale grüne Pass aber ein Erfolg wird, brauchen wir die Unterstützung aller Mitgliedsstaaten“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei einer Sitzung der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament. „Auch Sie in Deutschland müssen die Voraussetzungen dafür schaffen.“
Nachweis von Impfung und Corona-Test
Neu ist bei der Ankündigung der EU-Kommission, dass das Dokument nicht nur ein Impfnachweis wäre, sondern auch frische negative Ergebnisse eines Corona-Tests anzeigen würde. Damit könnten auch Ungeimpfte erleichterten Zugang zu Reisen, Restaurants oder Veranstaltungen haben - wenn auch nur sehr befristet. Das Konzept lehnt sich an den in Israel eingeführten „grünen Pass“ an.