Eisbar und Höhlen-Tour: Kühle Orte in Sahara-Deutschland

Berlin (dpa/tmn) - Deutschland schwitzt. An heißen Sommertagen gibt es aber Mittel und Wege, cool zu bleiben - mit Schneekanonen, Eisgläsern, Erdkälte und Wasserverdrängung.

Eine neue Hitzewelle rollt auf Deutschland zu. Regelrechte Sahara-Hitze bringt das Hoch „Antonia“ nach Einschätzung der Meteorologen in diesen Tagen. Zum Nordpol schafft man es aus Deutschland jetzt nicht mehr schnell genug - ist auch nicht nötig. Selbst an den heißesten Tagen des Jahres gibt es Orte in Sahara-Deutschland, an denen es trotz allem angenehm kühl ist. Eine kleine Auswahl der gallischen Dörfer im Kampf gegen die Hitze:

Eisbars: In der „Icebar“ im Kölner Hilton stehen die Drinks auf dem Tresen nicht auf Kirschholz, Marmor oder Glas, sondern auf gefrorenem Wasser. Die 100 verschiedenen Wodkasorten, die der Barkeeper im Angebot hat, werden in einem Shotglas aus Eis serviert. In der „Indochine Icebar“ in Hamburg besteht deutlich mehr aus Eis als bloß der Tresendeckel. Damit die Eis-Skulpturen, -Tresen, -Tischchen und -Säulen nicht schmelzen, ist es dort minus fünf Grad kalt. Gäste zahlen 14 Euro Eintritt und bekommen eine warme Jacke und einen Drink. Viel mehr schaffen sie auch nicht. „Die meisten bleiben nicht länger als 20 Minuten“, sagt eine Mitarbeiterin.

Skihallen:Skifahren im Ruhrgebiet ist allein schon ungewöhnlich - noch skurriler mutet Wintersport im Pott bei Außentemperaturen von 35 Grad an. Möglich ist das im Alpincenter Bottrop, der nach eigenen Angaben längsten Skihalle der Welt. Auf der 640 Meter langen Piste fahren Wintersportler auch im Sommer Ski. Der Betreiber hat eine weitere Halle in Hamburg-Wittenburg. Deutschlandweit ist Indoor-Wintersport das ganze Jahr über außerdem in Neuss am Niederrhein und in Oberhof in Thüringen möglich. Die Halle Snowtropolis in Senftenberg in Brandenburg öffnet erst wieder am 14. September.

Natur:Ohne künstliche Kälte kommen mindestens zwei Orte in Deutschland auch im Sommer aus: Auf dem Gipfel des höchsten Berges, der Zugspitze, wird es auch in den kommenden heißen Tagen nur um die 15 Grad warm. In der Atta-Höhle im Sauerland herrschen das ganze Jahr über konstant 9 Grad. Die Tropfsteinhöhle gilt als das größte zusammenhängende Höhlensystem Deutschlands.

Wildwasserbahnen:Abkühlung dank Wasser und Fahrtwind bieten die großen Wildwasserbahnen des Landes. Aus rund 40 Metern stürzen zum Beispiel Besucher der Krake im Heidepark Soltau fast senkrecht in die Tiefe. Der Wagen verdrängt dabei das Wasser in der Bahn und auf die Insassen rieseln feine Wassertropfen. Erfrischend nass werden die Gäste zum Beispiel auch in der Wildwasserbahn „Zum Rittersturz“ in Klotten an der Mosel.

Zu Hause: Ein Tresen, eine Rampe oder eine Rutschbahn aus Schnee im eigenen Garten - solche Spielereien produziert zum Beispiel die Firma Snow Promotion in Mühlheim an der Ruhr. Zu größeren Events reisen die Mitarbeiter auch mit ihrer Schneemaschine an, kühlen Wasser so weit herunter, bis es Schnee wird, und formen daraus, was immer der Kunde will. Mehr als 35 Grad warm darf es allerdings nicht sein. Ein Schneetresen bleibt bei 30 Grad etwa acht Stunden in Form. Anbieter wie Crypton Event in Bornheim bieten außerdem Schneekanonen zum Mieten an. Und es gibt Lieferdienste wie Iceman Berlin, die kiloweise Eiswürfel oder Eis in Stangenform auf der Karte haben.

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