Dehoga: Hamburg droht wegen Gefahrengebiet Imageschaden

Hamburg (dpa/tmn) - Seit dem 4. Januar wurden einige Gebiete Hamburgs zur Sperzone erklärt. Touristen müssen damit rechnen, ohne Grund von der Polizei kontrolliert zu werden. Der Branchenverband Dehoga fürchtet um das Image der bei Urlaubern beliebten Hansestadt.

Dehoga: Hamburg droht wegen Gefahrengebiet Imageschaden
Foto: dpa

Das Gefahrengebiet in Hamburg könnte nach Einschätzung des regionalen Hotelverbandes Touristen abschrecken. Der Branchenverband Dehoga Hamburg fürchtet wegen der Sperrzone einen Imageschaden der Stadt. Seit dem 4. Januar gehören einige Bereiche der Stadt zu einer Zone, in der die Polizei jeden ohne Anlass kontrollieren darf.

Zunächst zählten größere Gebiete in den Stadtteilen Altona, St. Pauli und Sternschanze dazu. Am Donnerstagnachmittag verkleinerte die Polizei die Zone. Vom Abend an sollten nur noch um die Polizeiwachen Lerchenstraße, Davidwache und Mörkenstraße in der Zeit zwischen 18.00 Uhr und 06.00 Uhr kontrolliert werden. Grund für die Maßnahme waren Attacken auf Polizisten, denen Krawalle in der Nähe des besetzten Kulturzentrums „Rote Flora“ vorangegangen waren.

In der Gastronomie gebe es vereinzelte Klagen über mangelnde Auslastung, sagt Gregor Maihöfer vom Dehoga. Diese könnten aber eher mit der Jahreszeit zusammenhängen und seien nicht zwingend Folge der Ausschreitungen. Die Tourismus-Zentrale hat für 2014 mindestens 12 Millionen Übernachtungen in der Stadt prognostiziert. Für 2013 rechnete sie mit dem Rekordwert von rund 11,5 Millionen Übernachtungen, abschließende Zahlen liegen noch nicht vor. Bis Ende Oktober 2013 buchten ausländische Gäste rund ein Fünftel der Übernachtungen in der Hansestadt.

Am Dienstag wurde bekannt, dass die US-Botschaft per E-Mail eine Warnung an Landsleute verbreitet hat, die in Hamburg leben oder die Stadt in den nächsten Tagen besuchen möchten. Sie sollten in der Sperrzone Vorsicht walten lassen, „besonders in der Nähe von großen Versammlungen, Protesten oder Demonstrationen“.

Bewohner und Touristen müssen in den betroffenen Gegenden damit rechnen, dass sie ohne konkreten Anlass von Polizisten kontrolliert werden. Darauf weist die Hamburger Polizei hin. Das kann etwa bedeuten, dass ihre Taschen durchsucht werden oder dass sie ihren Ausweis vorzeigen müssen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Der Schatz, verborgen im Berg
Bad Ischl und 22 weitere Gemeinden eröffnen neue Einblicke ins Salzkammergut. Erstmals ist eine alpine Region Kulturhauptstadt Der Schatz, verborgen im Berg
Aus dem Ressort