Velbert Regionalplan: Politiker lehnen Vorstöße ab

Velbert. · Die Ratsausschüsse formulierten ihre Haltung in einer Stellungnahme an den Regionalrat.

 Die Freiflächen rund um die Donnenberger Straße und am Teimberg sind im Gespräch als neue Wohnbauflächen.

Die Freiflächen rund um die Donnenberger Straße und am Teimberg sind im Gespräch als neue Wohnbauflächen.

Foto: Ulrich Bangert

Hintergrund ist das Projekt „Mehr Wohnbauland am Rhein“, mit dem die Bezirksregierung die Situation auf dem Wohnungsmarkt entspannen will. Gemäß einem Vorstoß im Regionalrat sollen etwa 100 neue Flächen mit rund 1500 Hektar als sogenannte „Allgemeine Siedlungsbereiche“ (ASB) neu in den Regionalplan aufgenommen werden. In Velbert stehen acht Areale mit insgesamt 78,8 Hektar zur Diskussion, wobei mit dem Gelände an der Donnenberger Straße (20,8 Hektar) und der Fläche am Teimberg (16,9 Hektar) fast die Hälfte des Velberter Kontingents in Neviges liegt. Bei der Bewertung erhielten diese Areale außerdem stadtintern die höchste Punktzahl, waren also nach Definition der Bezirksregierung die am besten geeigneten Areale zur Ausweisung als Reserveflächen für eine künftige Wohnbebauung.

Wie die umfangreichen Diskussionen in den vergangenen Wochen zeigten, sieht man das in Velbert jedoch etwas anders – die Pläne der Bezirksregierung für die Nevigeser Flächen stießen auf erheblichen Widerspruch. Dieser schlug sich in den Beschlüssen nieder, die jetzt die Ratsgremien, angefangen beim Nevigeser Bezirksausschuss, für die Stellungnahme der Stadt zur Erweiterung des Regionalplan fassten.

Gravierende Eingriffe in das
Orts- und Landschaftsbild

Danach wird die Darstellung der ASB-Reserven im Bereich Neviges, inklusive der ASB-Reserve „Asbruch“ auf Wuppertaler Stadtgebiet, abgelehnt. Die Bedarfe dieser Flächen seien zu einem großen Teil durch den regionalen Bedarf oder den Bedarf der Stadt Wuppertal begründet. Eine Wohnbau-Flächenentwicklung in dieser Größenordnung ginge mit gravierenden Eingriffen in das Orts- und Landschaftsbild einher. Zudem entstünden zusätzliche Bedarfe, zum Beispiel bei der sozialen Infrastruktur wie Kita- und Schulplätze, deren Verfügbarkeit und Finanzierung gesichert werden müssten. Ohnehin ist die über 33 Hektar große Fläche, östlich des Rosenhügels unmittelbar hinter der Stadtgrenze auf Wuppertaler Gebiet gelegen, ein neuralgischer Punkt. Im offiziellen Sprachgebrauch mit „Asbruch“ tituliert, gehört sie zum Bereich Kleine Höhe, deren Bebauung seit Jahrzehnten vehement bekämpft wird.

Außerdem machten die Gremien – zuletzt diese Woche der Haupt- und Finanzausschuss – deutlich, dass für den Bereich Neviges eine Wohnbau-Flächenentwicklung über den Bedarf des Flächennutzungsplans hinaus abgelehnt wird. Dagegen könne die Darstellung der vorgeschlagenen ASB-Reserven im Bereich Langenberg mitgetragen werden. Im Gegensatz zum Entwurf der Bezirksregierung, die den Bereich Heegerstraße aufgrund schlechter Verkehrsanbindung als ungeeignet für weitere Wohnbebauung bewertet hatte, forderte aber der Umwelt- und Planungsausschuss, die Fläche wegen ihrer guten Lage zur S-Bahn aufzunehmen. Die Beschlüsse fielen in allen Gremien mit großer Mehrheit. Das letzte Wort hat nun am Dienstag der Rat.

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