Zu krank fürs Musical — Geld zurück

Per Ticket-Police lässt sich vorbeugen. Die Regeln und das Pro und Kontra.

Düsseldorf. Eintrittskarten für Popkonzerte, Musicals oder Sportveranstaltungen werden immer teurer. 50, 70 oder 90 Euro sind nichts Ungewöhnliches. Da schmerzt es schon, wenn man kurzfristig etwa wegen eines Unfalls nicht hingehen kann. Versicherer wie die Europäische Reiseversicherung oder Aga International bieten für solche Fälle Hilfe an: die Ticket- oder Eintrittskartenversicherung.

Je nach Vertragsgestaltung können hier auch Begleitpersonen mitversichert sein: Ist einer verhindert, muss auch die Begleitperson nicht allein zum Konzert und bekommt das Geld ersetzt.

Natürlich tritt der Versicherungsschutz nicht schon dann ein, wenn man die Lust am Konzertbesuch verloren hat. Es muss schon einer der in dem Vertrag genannten Gründe vorliegen. Meist sind dies neben dem Todesfall eine schwere Unfallverletzung, eine unerwartete schwere Krankheit, Schwangerschaft. Oder auch ein Sturmschaden am Haus des Versichertern, um den dieser sich ja in einem solchen Fall erst mal vorrangig kümmern muss.

Auch wer einen neuen Job bekommt und in einen weiter entfernten Ort umziehen muss, kann — je nach Vertragsbedingungen — versichert sein.

Und was kostet das? Die Preise sind gestaffelt, orientiert am Ticketpreis. So muss man für ein Ticket im Wert von 50 Euro etwa 1,90 Euro bezahlen. Bis 200 Euro sind es knapp sieben Euro. Lohnt sich das? Die Versicherer sagen: ja. Was natürlich auch an der Perspektive liegen kann, dass es sich für sie als Anbieter lohnt. Aber sie haben auch nachvollziehbare Gründe aus der Versicherten-Perspektive. Wer das Event verpasst, sichere sich so eine Chance, das erstattete Geld dann bei späterer Gelegenheit zum Ticketkauf zu verwenden.

Hajo Köster vom Bund der Versicherten sieht das ganz anders. „Wir halten nichts von der Ticketversicherung.“ Der Ausfallumfang sei doch eher gering mit 35 bis 50, in Ausnahmefällen vielleicht auch mal 100 Euro. „Da sind wir weit weg von existenziellen Risiken.“ Zudem lasse sich ein Ticket meist noch im Bekanntenkreis verschenken, so dass es nicht zu einem wirtschaftlichen Ausfall komme.

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