Wichtige Tipps für Fahranfänger

Junge Leute gelten als größte Risikogruppe in Sachen Unfallhäufigkeit.

Bonn. Fahr vorsichtig und trink keinen Alkohol - das sind Standardtipps, die ein Fahranfänger von Erwachsenen bekommt. Hilfreich sind solche nett gemeinten Worte allerdings kaum. Denn was bedeutet "vorsichtig fahren" für jemanden ohne Fahrerfahrung? Und dass besoffen zu fahren nicht erlaubt ist, weiß ohnehin jedes Kind - was nichts daran ändert, dass es immer wieder gemacht wird.

Doch die jungen Fahrer gelten als größte Risikogruppe in Sachen Unfallhäufigkeit. Daher sind Tipps für die ersten Fahrten tatsächlich wichtig. Folgende Hinweise geben Experten der Deutschen Verkehrswacht (DVW), vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) oder auch der Unfallforschung der Versicherer (UDV) sowie der Automobilclubs.

Das Auto ist bei jungen Menschen oft ein günstiger Gebrauchter. Doch was anfangs günstig erscheint, kann auf Dauer wegen der Reparaturen teuer werden. Und oft fehlen Sicherheitsextras wie ABS und ESP. "Zu empfehlen ist auf jeden Fall ein Neuwagen mit ESP - der muss nicht viel teurer werden als ein reparaturanfälliger Gebrauchter", rät Kay Schulte vom DVR.

Das Tempo reizt - vor allem am Beginn der Fahrerkarriere, weil es neu ist und ein Stück Freiheit bedeutet. "Als Anfänger hat man aber einfach zu wenig Fahrerfahrung und weiß nicht, wie sich der Wagen in kritischen Situationen verhält", warnt Hannelore Herlan von der DVW. Deshalb: Langsam rantasten und sich vor allem nicht an anderen Autofahrern orientieren.

Die Beifahrer werden gern eingeladen, den Führerscheininhaber und sein Können zu bewundern. Allerdings können solche Fahrgäste schnell problematisch werden. Denn wenn alle durcheinander quatschen und den unerfahrenen Lenker irritieren oder gar zum Überholen auffordern, wird es schnell kritisch. Daher besser vorab schon um Ruhe bitten.

Die Nachtfahrten stehen immer wieder vor allem an den Wochenenden auf dem Programm, wenn es von einer Feier heim geht. Hier gilt natürlich, dass der Fahrer den Abend alkoholfrei überstanden haben muss.

Es gibt aber nachts noch andere Probleme: "Dunkelheit und die Müdigkeit machen Nachtfahrten zu den risikoreichsten Fahrten", sagt Kay Schulte. Wer fährt, muss also möglichst ausgeruht sein.

Die Langstrecken sollten Fahranfänger sich aufsparen, bis sie genügend Erfahrung gesammelt haben. Grundsätzlich rät Klaus Brandenstein von der UDV dazu, spätestens nach 100 bis 150 Kilometern eine Pause einzulegen. In diesen Pausen sollten die Insassen sich die Beine vertreten und etwas trinken, um möglichst fit zu bleiben.

Die Vorfahrt das weiß der Neuling noch aus der Fahrschule, muss eingehalten werden. Das Problem an der Sache: Mit zunehmender Erfahrung fühlen sich Fahrer sicherer und glauben, mutiger sein zu können als es gut für sie ist. Daher sollte darauf geachtet werden, die erlernten Grundregeln im Kopf zu behalten.

Der Stress kann schnell zu einer gefährlichen Situation führen. Anfänger sind nicht selten damit überfordert, das Geschehen im Auge zu behalten und gleichzeitig Schaltung, Kupplung und Lenkung zu bedienen. Daher ist es keine schlechte Idee, zunächst Fahrten zu Uhrzeiten mit viel Verkehr zu vermeiden.

Das Sicherheitstraining wird gern angeführt, um Autofahrern zu mehr Können zu verhelfen. Ist der Führerschein neu, ist aber doch erstmal die Straße der bessere Übungsort. Erst wenn hier Erfahrungen gesammelt wurden, kann das Können bei einem Training verbessert werden. Experten empfehlen es frühestens nach etwa einem halben Jahr.

BF 17 steht für begleitetes Fahren mit 17 Jahren als Vorbereitung auf das alleinige Lenken eines Autos. Und zu diesem Thema gibt es eigentlich nur zu sagen, dass es in Sachen Verkehrssicherheit für Fahranfänger als die beste Idee von allen gilt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort