Wenn es Ärger mit dem Pflegeheim gibt

Oft sind es Kleinigkeiten, die zu den Missverständnissen führen.

Düsseldorf. In Deutschlands Pflegeheimen werden tausende Senioren betreut, die alleine nicht mehr zurechtkommen. Was vor Jahrzehnten noch die Familie übernahm - Nägel schneiden, Wäsche waschen oder mal eine Partie Rommé spielen - leisten in den Einrichtungen professionelle Pfleger. Nicht immer sind die Angehörigen allerdings mit der Betreuung ihrer Liebsten einverstanden.

Vielfach sind es Kleinigkeiten wie die befleckte Bluse der pflegebedürftigen Oma oder ihre fettigen Haare, die Konflikte zwischen Pflegepersonal und Familie auslösen.

"Der direkte Weg ist im Grunde genommen der beste", sagt Reinhard Leopold, Initiator einer Selbsthilfegruppe für Angehörige, Heimfürsprecher und -beiratsmitglieder in Bremen. Bei einem Problem sollte also zuerst die Pflegekraft angesprochen werden.

Katrin Markus von der Interessenvertretung der Altenheimbewohner in Swisttal rät zur Ruhe: "Man sollte den richtigen Ton finden und nicht mit erhobenem Zeigefinger vorgehen." Wichtig sei ein Gespräch unter vier Augen. Von einem Zuruf im Vorbeigehen hält sie nichts.

Sind die Angehörigen mit der Antwort des Heimpersonals nicht zufrieden, können sie innerhalb des Hauses eine Stufe höher gehen und die Pflegedienstleitung ansprechen. Über der Pflegedienstleitung steht die Heimleitung, die ebenfalls Beschwerden entgegennimmt.

"Ein solches Gespräch sollte immer gut vorbereitet sein, das heißt ich mache mir schriftliche Notizen, am besten mit Datum, wann ich was beobachtet habe und bitte um Stellungnahme", empfiehlt Ursula Lenz von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen. "Es ist durchaus sinnvoll, die positiven Seiten der Pflege und Betreuung aufzuzeigen, um deutlich zu machen, dass ich nicht nur die negativen Seiten sehe."

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