Was bringen Investmentsfonds?

Viele Anleger sind verunsichert. Experten geben Rat, wie sie sich am besten verhalten.

Düsseldorf. Rund um Investmentfonds ging es bei unserer gestrigen Telefonaktion. Den vielen Fragen der Leser stellten sich Martin Huhn, Marius Kruse und Bernd Schrott vom Bundesverband der Investmentfondsgesellschaften. Hier ein Auszug der Fragen:

Offene Immobilienfonds gelten als sehr wertstabil und haben sich in der Finanzkrise als stabiler Anker erwiesen. Sie boten bisher im Schnitt etwa vier bis fünf Prozent Rendite jährlich. Vorteilhaft ist zudem, dass ein großer Teil der Erträge für den Anleger steuerfrei ist.

Nein, Geldmarktfonds sind als kurzfristige Anlage konzipiert, das heißt als Alternative zu Tagesgeld. Für eine langfristige Anlage sind Aktien-, Renten- und offene Immobilienfonds besser geeignet.

Ja, denn die Investmentfonds werden getrennt vom Vermögen der Bank verwaltet und bleiben im Eigentum des Anlegers. Der Anleger kann also auch bei Insolvenz der Bank weiter über seine Investmentfonds verfügen und sie auch zu einer anderen Bank übertragen.

Zu denken ist insbesondere an sachwertorientierte Investmentfonds wie offene Immobilienfonds, Rohstofffonds und Aktienfonds. Legen Sie aber nicht einseitig an. Eine breite Streuung des Vermögens ist sinnvoll.

In beiden Fällen richtet sich die Wertentwicklung nach dem zugrunde gelegten Index. Bei einem Zertifikat sollten Sie allerdings auch das Emittentenrisiko berücksichtigen, das heißt das Risiko, das der Aussteller des Papiers zahlungsunfähig wird. Dagegen ist ein Investmentfonds Sondervermögen und somit bei Insolvenz geschützt.

Die meisten Arbeitgeber bieten VL-Leistungen an. Diese werden vom Staat mit einer Sparzulage gefördert. Insgesamt können Sie maximal 870 Euro pro Jahr zulagenbegünstigt anlegen. Davon werden Anlagen in Aktienfonds mit 20 Prozent jährlich bis zu 400 Euro gefördert, Bausparverträge mit 9 Prozent jährlich bis zu 470 Euro.

Hohe Erträge ohne Risiko gibt es nicht. Je höher die Ertragschancen, desto höher sind auch die Risiken. Grundsätzlich sollten Sie "nicht alle Eier in einen Korb legen", das heißt Anlagen breit streuen. Hohe Sicherheit können Garantiefonds bieten, doch geht die Garantie zu Lasten der Erträge. Auch offene Immobilienfonds sind recht wertstabil. Sprechen Sie mit Ihrem Berater, der Ihnen verschiedene Fondslösungen aufzeigen kann, die nach persönlichen Wünschen und Zielen strukturiert werden können.

Schifffonds sind keine Investmentfonds, sondern unternehmerische Beteiligungen. Solche Angebote sollte man wie jeder unternehmerische Beteiligung prüfen, denn Chancen und Risiko sind gleichermaßen hoch. Denken Sie auch daran, dass solche Fonds lange Laufzeiten haben.

Keine, ich rate Ihnen in diesem Fall zu einem Rentenfonds, der in viele Unternehmensanleihen investiert. So ist das Risiko breit gestreut. Denn bei einer Unternehmensanleihe dürfen Sie das Ausfallrisiko nicht vergessen.

Offene Immobilienfonds sind Wertpapiere, dagegen handelt es sich bei geschlossenen Immobilienfonds um unternehmerische Beteiligungen. Ein geschlossener Immobilienfonds hat eine feste, längere Vertragslaufzeit und ist deshalb auch vorher schwer zu veräußern. Offene Immobilienfonds können dagegen jederzeit über die Bank oder Börse verkauft werden, wie andere Investmentfonds auch.

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