Neue Autotypen Warum die Kosten für die Kfz-Versicherung steigen könnten

Mehr als elf Millionen Autofahrer in Deutschland sollten zu Beginn des kommenden Jahres einen genauen Blick auf den Kontoauszug richten. Gut möglich, das die Kosten für die Kfz-Versicherung gestiegen sind.

Experten rechnen mit höheren Kosten für Versicherungsnehmer.

Experten rechnen mit höheren Kosten für Versicherungsnehmer.

Foto: picture alliance / dpa-tmn/Andrea Warnecke

Die Versicherungsanstalten ändern zum Jahr 2019 die Regionalklassen sowie die Typenklassen der Kfz-Haftpflichtversicherungen. Für die Hälfte der rund elf Millionen betroffenen Versicherungsnehmern rechnen die Experten mit höheren Kosten.

Auf der anderen Seite werden mehr als fünf Millionen Autofahrer von den neuen Typenklassen profitieren und sparen. Der folgende Ratgeber klärt auf, was es mit der Änderung der Typenklassen auf sich hat und was betroffene Autofahrer machen können

Hundertausende Modelle neu bewertet

Die Änderung der Typenklassen wird im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, kurz GDV, durchgeführt. Sie hat die Typklassen für mehr als 290.000 unterschiedliche Modelle neu festgelegt. Dabei werden sehr große Veränderung zwar vermieden, viele Modelle werden jedoch geringfügig auf- oder abgestuft. Das führt zu höheren oder eben niedrigeren Kosten für die in Deutschland obligatorische Kfz-Versicherung.

Drei Viertel aller Typenklassen werden im kommenden Jahr unverändert blieben. Besitzer eines entsprechend eingestuften Fahrzeuges werden die Veränderung nicht merken, zumindest nicht auf dem Kontoauszug. Die Änderungen der Typenklassen wirken sich unterschiedlich auf die Kfz-Versicherung aus, je nach Tarif und einer zusätzlichen Teil- oder Vollkasko variieren die Preisänderungen bei der Police.

Mehr Leistung, mehr Kosten

Wer mehr Geld für seine Versicherung zahlen muss, wird vermutlich Besitzer eines Gefährts mit viel Pferdestärken unter der Haube sein. Die höheren Einstufungen betreffen vor allem Fahrzeuge der hoch motorisierten Oberklasse. So werden die Policen beim Audi Q7 3.0 TDI, dem BMW X4 xDrive 20D oder dem Mercedes GLE 350 D 4 Matic teurer, in Abhängigkeit vom jeweiligen Versicherungsumfang mit Teil- oder Vollkasko.

Eine generelle Aussage über die veränderte Einstufung gibt die Motorisierung jedoch nicht. Der Mercedes GLA 180 ist ebenso gut motorisiert, wird ab 2019 aber besser eingestuft. Gleiches gilt für beliebte Modelle wie dem Seat Ateca 1.4 TSI oder dem Toyota Verso 1.6.

Mehr Unfälle, mehr Kosten

Für die Anpassung der Typenklassen legt der GDV die Unfallstatistiken bei Fahrzeugen mit Teil- oder Vollkasko zugrunde. Je höher die Ausgaben für abgewickelte Versicherungsfälle sind, umso eher wird ein bestimmtes Modell höher eingestuft. Gleichzeitig wirken sich geringe Ausgaben positiv auf die Einstufung aus. Neben den Kosten für abgewickelte Versicherungsfälle spielen auch andere gemeldete Schäden eine Rolle. Unverschuldete Unfälle, Schäden durch Glasbruch, Diebstahl, Unwettern oder mit Wildtieren wirken sich ebenso auf die neuen Typenklassen aus.

Die Möglichkeiten für die Versicherungsnehmer

Bei der Kfz-Versicherung haben alle Autofahrer in Deutschland die Wahlfreiheit. Sie können sich den Versicherungsanbieter frei auswählen und regelmäßig zu einem anderen Unternehmen wechseln. Mit einem Versicherungsvergleich für die Kfz-Versicherung werden auf einem Blick alle Anbieter samt Tarife und Kosten aufgelistet.

Der Wechselprozess lässt sich online mit wenigen Mausklicks erledigen. Das Verfahren ist bei einem Wechsel der Versicherung gleich dem Verfahren bei einem Neuabschluss. Wird das Fahrzeug erstmalig auf den neuen Halter angemeldet, sendet die Kfz-Versicherung in wenigen Minuten die eVB-Nummer. Sie ist obligatorisch für die Erteilung der Zulassung bei der örtlichen Kfz-Zulassungsstelle. Bis 2008 war dafür noch die Deckungskarte oder auch Doppelkarte notwendig beim Verkehrsamt vorzuzeigen.

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