Ausreichende Ruhe Tipps vom Ruheforscher: Wie wir am besten durch die Corona-Krise kommen

Berlin · Hans-Günther Weeß warnt vor krankmachender Anspannung. Tiefer und fester Schlaf stärkt Abwehrkräfte.

 Sich Belastendes von der Seele zu reden oder zu schreiben, kann helfen in der Krise entspannt zu bleiben.

Sich Belastendes von der Seele zu reden oder zu schreiben, kann helfen in der Krise entspannt zu bleiben.

Foto: Getty Images/iStockphoto/apichon_tee

Der Ruheforscher Hans-Günter Weeß warnt vor krankmachender Anspannung durch die Corona-Krise. „Bleiben Sie über Telefon und neue Medien in ausreichendem Austausch mit Freunden und Angehörigen, denn soziale Kontakte wirken sich entspannend aus“, rät der Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums im rheinland-pfälzischen Klingenmünster.

„Wem es gelingt, trotz der Herausforderungen durch das Coronavirus gelassen zu bleiben, erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine entspannte Nacht“, betonte der Buchautor („Schlaf wirkt Wunder“). Besonders in den Gesundheitsberufen sei es wichtig, zwischen Schichten auf sich zu achten und für ausreichend Ruhe zu sorgen.

 Guter und tiefer Schlaf ist jetzt besonders wichtig.

Guter und tiefer Schlaf ist jetzt besonders wichtig.

Foto: dpa/Malte Christians

Weeß rät auch dazu, sich nur bei glaubwürdigen Quellen über den Stand der Pandemie zu informieren. „Vermeiden Sie aber eine exzessive Nutzung der Medien. Setzen Sie sich bewusst ein zeitliches Limit für Fernsehen und Social Media.“ Die ständige Beschäftigung mit der Lage und das Warten auf Nachrichten erhöhten die psychische Belastung.

Für guten Schlaf könne hilfreich sein, sich Belastendes von der Seele zu reden oder zu schreiben. „Tauschen Sie sich mit dem Partner oder mit Freunden am Telefon aus oder schreiben Sie Ihre Sorgen und Nöte auf ein Blatt Papier oder in ein Tagebuch“, sagte der 56-jährige Weeß.

 Hans-Günter Weeß ist Leiter des Schlafzentrums Klingenmünster.

Hans-Günter Weeß ist Leiter des Schlafzentrums Klingenmünster.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Viele würden die Corona-Krise als Situation erleben, in der sie sich noch nicht befunden haben. „Dieser gesellschaftliche Ausnahmezustand geht nicht spurlos an den Menschen vorüber. Das Coronavirus ist zwar eine körperliche Erkrankung. Aber viele Menschen haben große Nöte um Gesundheit, Job, Angehörige und Freunde. Diese Sorgen können zu einer psychischen Belastung und zu Schlafstörungen führen“, sagt Weeß.

Gerade in der aktuellen Krise sei ausreichender Schlaf wichtig. „Schlaf ist das wichtigste Regenerations- und Reparaturprogramm des Menschen. Und ganz wichtig zu wissen in Zeiten der Corona-Pandemie: Tiefer und fester Schlaf stärkt Immunsystem und Abwehrkräfte.“ dpa

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