Tilgung als Anlage

Düsseldorf. Ein Lottogewinn, das großzügige Geschenk von Oma oder eine Leistungsprämie des Arbeitgebers - manchmal kommt man unverhofft zu Geld. Und gerade in der Krise legen die Deutschen kräftig Geld für schlechte Zeiten zur Seite.

Doch nicht nur angesichts einer von vielen vorhergesagten Inflation ist das nicht unbedingt die vernünftigste Lösung. Denn wer Kreditverpflichtungen hat und diesen mit dem unverhofften Geldsegen nachkommt, macht erheblich mehr Gewinn. Und das steuerfrei.

Aktuell gibt es für Festgelder oder Sparbriefe zwei oder drei Prozent Zinsen. Kredite kosten hingegen oft fünf oder sechs Prozent. Angenommen, es gibt für einen Sparbrief drei Prozent Zinsen, der Kredit fürs Auto kostet sechs Prozent. Dann brächte die Kredittilgung anstelle des Sparzinses also mindestens einen Mehrertrag von drei Prozent.

Wer seinen Sparerfreibetrag schon ausgeschöpft hat, muss für angelegtes Geld zudem Abgeltungsteuer zahlen. Schlaue Sparer sollten also immer erst teure Schulden abbezahlen, bevor sie nicht benötigtes Geld anlegen. Das hat auch den Vorteil, dass sie keinerlei Risiko eingehen. Denn mit wachsenden Gewinnaussichten steigt beispielsweise im Wertpapierbereich in der Regel auch das Verlustrisiko.

Wichtige Voraussetzung: Beim Abschluss eines Kreditvertrags sollte man darauf achten, dass die Möglichkeit von Sondertilgungen vorgesehen ist. Ist das nicht der Fall, kann mitunter nur mit Zustimmung der Bank flotter gezahlt werden.

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