„Märkischer Strauß“ : Zahl der Großtrappen in Deutschland auf 40-Jahre-Hoch
Magdeburg Früher lebte die Großtrappe in ganz Mitteleuropa - dann starb sie fast aus. Seit den 1970ern engagiert sich ein Verein für den Erhalt des großen Flugvogels - und zwar mit Erfolg.
In Deutschland leben wieder so viele Großtrappen, wie zuletzt vor 40 Jahren. Der Förderverein Großtrappenschutz sichtete bei seiner jährlichen Zählung vor der Balzzeit 347 Tiere in ihren Lebensräumen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Das seien zehn Tiere mehr als im Vorjahr und bereits der zehnte Anstieg der Populationen in Folge, sagte Marcus Borchert vom Förderverein Großtrappenschutz . „Seit den Tiefstwerten Mitte der 1990er Jahre hat sich der Bestand sogar versechsfacht und befindet sich nun auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren“, teilte der Verein mit.
Heimisch in Mitteleuropa seit Jahrtausenden
Der auch als „Märkischer Strauß“ bekannte Vogel gehört mit bis zu 17 Kilo zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt. Er ist seit Jahrtausenden in Mitteleuropa heimisch, bis zur Industrialisierung lebten die Vögel verteilt über das gesamte Norddeutsche Tiefland.
Unter anderem die intensive Landwirtschaft und die Zergliederung der Landschaft hatten die Tiere in Deutschland fast ausgerottet - 1997 gab es nur noch 57 Exemplare. Der Förderverein setzt sich seit Ende der 70er Jahre für den Erhalt der Art ein und ermöglichte dem Vogel mit Schutzmaßnahmen und Handaufzuchten die Trendwende. Dank der vom Verein organisierten Schutzmaßnahmen erholen sich die Populationen seit der Jahrtausendwende.
Heute gibt es von der noch immer bedrohten Art laut Borchert in Deutschland wieder drei Populationen: Zwei in Brandenburg mit 142 und 88 Tieren sowie eine grenzübergreifend in Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit 117 Tieren.