Hunde-DNA : Wann Mischlings-Tests Sinn machen
Berlin Als Hundebesitzer möchte man gern wissen: Welche Rassen stecken in meinem wilden Mix? DNA-Tests versprechen Klarheit. Die Branche boomt. Doch die Analysen haben Schwächen - und sind nicht ohne Risiko.
Ist mein Mischling ein Pitbull-Mix oder doch mit dem Labrador verwandt - oder sogar beides? Seit einigen Jahren boomen sogenannte Mischlings-DNA-Tests.
In privaten Laboren können Besitzer mithilfe einer Speichelprobe die Gene ihres Hundes scannen lassen und so möglicherweise herausfinden, was für Rasse-Anteile in ihrem vierbeinigen Freund stecken. Doch der Test ist umstritten.
Hunde-Verhaltensexpertin und Trainerin Katja Krauß aus Berlin gibt zu bedenken: „Zunächst einmal sind die Datenbanken der Gen-Labors, also die Rassen, mit denen abgeglichen wird, unterschiedlich und verschieden umfangreich. Es gibt also keinen standardisierten Test. Und keinen, der alle Rassen führt.“ Das bedeutet, dass für Hunderassen, die selten sind, vielleicht ein falsches Ergebnis angezeigt wird.
Test bringt kaum Erkenntnisgewinn
Ihrer Erfahrung nach ziehen Hundebesitzer aus den Tests außerdem oft falsche Rückschlüsse. „Ich hatte mit einem getesteten Mischling aus Greyhound und Dackel zutun. Die Besitzer waren der festen Überzeugung, dass ihr Hund einen Greyhound-typischen Futterbedarf hat, und ernährten ihn demnach. In diesem Fall war das aber Quatsch“, so Krauß.
„Ein Mischling aus Greyhound und Dackel kann sich eins zu eins wie ein Greyhound verhalten oder auch nur wie ein klassischer Dackel“, erklärt sie. „Eine Kreuzung bedeutet ja nicht, dass der Charakter die genaue Mischung aus beiden Rassen ergibt.“ Demnach bringe einen eine solche Analyse zunächst einmal kein Stück weiter.