Vögel mit gestutzten Federn sind oft verhaltensgestört

Bramsche (dpa/tmn) - Der Vogel soll nicht entwischen oder schnell zahm werden: Aus diesen Gründen werden in manchen Zoohandlungen Vögel mit gestutzten Flügeln angeboten. Doch die gekappten Flügel können bei den Tieren Krankheiten und Verhaltensstörungen verursachen.

Halter sollten Vögel mit gestutzten Flügeln auf keinen Fall mit nach Hause nehmen. „Wenn Vögel nicht regelmäßig frei fliegen, kann dies zu schweren Erkrankungen und auch Verhaltensstörungen führen“, warnt Dorit Münker von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Seit 1998 sei das Stutzen der Federn verboten. Aber nicht alle Händler halten sich daran.

Die Flügel brauchen die Vögel zum einen, um mit Artgenossen zu kommunizieren - zum Beispiel, um zu balzen, zu spielen oder zu drohen. Zum anderen belüften die Tiere durchs Fliegen Lungen und Luftsäcke und halten damit Stoffwechsel und Kreislauf auf Trab. Außerdem können Stürze und Knochenbrüche auftreten, wenn der Vogel nicht mehr richtig fliegen kann.

Verzichten sollten Halter auch auf Fußketten oder -leinen, die im Handel angeboten werden. Sie können bei den Tieren zu Druckstellen, Zerrungen oder im schlimmsten Fall Strangulation führen. Damit sich Papageien und Sittiche wohlfühlen, sollten sie täglich frei in der Wohnung unterwegs sein dürfen. Käfig und Voliere sind idealerweise so groß, dass sie auch da ein paar Flügelschläge machen können.

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