Springen, fliegen, fangen: Sport und Spaß mit Hundefrisbee

Berlin (dpa/tmn) - Eine spezielle Frisbeescheibe und ein weicher Untergrund sind alles, was man für Hundefrisbee braucht. Besitzer lernen in einem Basiskurs die Grundwürfe und können mit ihrem Tier darauf aufbauen.

Springen, fliegen, fangen: Sport und Spaß mit Hundefrisbee
Foto: dpa

Das Training sollte immer nur wenige Minuten dauern.

Der Wind rubbelt ungemütlich über das Gesicht, die Kälte kriecht von den Beinen langsam empor - an nasskalten Tagen ist die Aussicht auf einen Spaziergang mit dem Hund nicht unbedingt verheißungsvoll. Umso besser, wenn unterwegs für Spaß und Abwechslung gesorgt ist. Mit Hundefrisbee zum Beispiel, auch Disc-Dogging genannt.

Und das geht zum Beispiel so: Frauchen wirft die Scheibe nach vorn, der Hund flitzt los, fängt sie geschickt im leichten Sprung auf und saust zurück. „Es ist der einzige Hundesport, bei dem Hund und Halter gleich viel Einsatz bringen“, sagt Thomas Stens, Disc-Dogging-Trainer in Essen.

„Jeder kann es spielen, auch Kinder oder ältere Menschen“, sagt Stens. Tempo und Tricks werden dem Team angepasst. Voraussetzung ist, dass das Tier gesund ist. „Herz und Kreislauf müssen in Ordnung sein“, sagt Astrid Behr, Sprecherin des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt) in Frankfurt/Main. Außerdem muss der Hund ausgewachsen sein und sollte keine Schäden am Bewegungsapparat haben.

Ob Turnier oder kleine, sportliche Einheiten beim Gassigehen - das Tier sollte immer aufgewärmt werden. „Das gilt für Hundefrisbee ebenso wie fürs Ballwerfen“, sagt Sabine Wolff, Hundetrainerin aus Schwarme bei Bremen und mehrmalige Europa- sowie Vizeweltmeisterin im Hundefrisbee.

Auf Beton oder Kies sollte nicht gespielt werden, die Verletzungsgefahr ist zu groß. Besser ist ein weicher Boden, etwa Sand oder eine Wiese.

Dann braucht es weiter nichts als eine hundegerechte Frisbeescheibe. Die Scheiben, mit denen Menschen spielen, könnten beim Auffangen splittern und zerbersten und das Hundemaul verletzen. Spezielle Disc-Dogging-Scheiben dagegen sind weich und geschmeidig.

Wolff empfiehlt: „Die Scheibe muss komplett biegsam sein, einen breiten Rand haben und mit 100 bis 130 Gramm leicht sein.“ Am besten sei es, sich bei der Wahl der Scheibe beraten zu lassen. Im Internet findet man laut Stens Hundeschulen oder Hundefrisbee-Sportler, die kontaktiert werden können.

Hier findet man auch Einführungskurse, die jeder Anfänger machen sollte. „Dabei lernt man Grundwürfe und auch, wie man werfen muss, damit der Hund die Scheibe fangen kann“, sagt Stens. Beim Werfen und Fangen kommt es nämlich auf das richtige Timing an und darauf, die Wurfhöhe der Größe des Hundes anzupassen.

Um dem Hund das neue Spielgerät schmackhaft zu machen, rät Wolff zu Zerrspielen: Der Hund lernt die Frisbeescheibe kennen, in dem er mit Herrchen oder Frauchen um sie rauft und zerrt. „Dabei sollte man ihn gewinnen lassen, das freut ihn und macht die Scheibe zu seiner Siegbeute“, sagt Wolff.

Hundehalter sollten es jedoch nicht übertreiben. Manch ein Tier könnte sich aus lauter Freude am Spiel überfordern. „Man sollte nie länger als 3 bis maximal 4 Minuten am Stück trainieren und dann eine Pause von 15 Minuten einlegen oder weiter Gassi gehen“, rät Stens. Halter sollten außerdem immer Wasser dabei haben, damit das Tier nach dem Sport seinen Durst stillen kann.

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