Profi-Hilfe bei Erziehung von Hunden gefragt

Potsdam (dpa) - Hundehalter, die mit den Eigenheiten und Marotten ihrer vierbeinigen Begleiter im Alltag anecken, sollten auf professionelle Hilfe setzen. Der Profi kann Fehlverhalten der Vierbeiner meist recht schnell ausmachen und häufig für Abhilfe sorgen.

„Es ist nicht peinlich, wenn der Hundehalter nicht damit zurechtkommt“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Berufsverbandes der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV), Rainer Schröder, in Potsdam anlässlich eines Symposiums. Erst vergangene Woche waren in Brandenburg zwei Mädchen durch Hundebisse teils schwer verletzt worden.

„Der Hund muss - begleitet vom Menschen - seinen Weg vom Nutztier zum geschätzten Sozialpartner gehen“, betonte Schröder. Diesen Spagat könne nicht jeder Halter allein bewältigen. Über geeignete Schulungen von Hund sowie Herrchen oder Frauchen sollten die Begleiter auf vier Pfoten wieder „wohlgelittene Mitglieder der Gesellschaft“ werden. Der Hund solle nützlicher Begleiter des Menschen sein. Aber das bedeute auch: „Der Mensch muss mithalten.“ Gut informiert und gebildet in der Hundeerziehung könnten beide ein eingespieltes Team sein.

In der Verhaltenstherapie gebe es ermutigende Erfolge, sagte Schröder. Schon in der Zucht könne auf das Aggressionsverhalten eines Hundes Einfluss genommen werden. Einige Mediziner setzten auch Psychopharmaka bei den Tieren ein, wenn bei diesen gravierende Verhaltensstörungen wie etwa zwanghaftes Fressen zutage träten.

Nach Angaben von Schröder gehören dem Verband etwa 700 Mitglieder an. In Zusammenarbeit mit der Potsdamer IHK wurde ein Zertifikat für Profi-Hundeerzieher und Verhaltensberater entwickelt. 80 Experten wurden bislang ausgebildet, die bundesweit ihre Dienste anbieten.

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