Wenn es piept : Jungvögel: Vor Katzen retten, ansonsten nicht anfassen
Hilpoltstein Auch wenn sie herzzerreißend piepsen: Junge Vögel sind auf menschliche Hilfe meist nicht angewiesen - es sei denn, es herrscht Katzenalarm.
Achtung, Jungvögel im Anflug: Auch wenn der Nachwuchs noch nicht richtig fliegen kann und hilflos wirkt - den Menschen brauchen die Ästlinge genannten Tiere meist nicht.
Selbst wenn die Vogeljungen vermeintlich alleingelassen im Gebüsch oder auf der Wiese hocken und laut piepsen: „Sie rufen jedoch nicht um Hilfe, sondern halten Kontakt zu ihren Eltern, um gefüttert zu werden“, heißt es vom im mittelfränkischen Hilpoltstein ansässigen Landesbund für Vogelschutz (LBV).
„Die Vogeljungen sind unerfahren und im Fliegen noch etwas ungeübt und wirken deshalb oft hilflos. Sie aufzunehmen, ist aber falsch verstandene Tierliebe“, sagt der LBV-Biologe Torben Langer. Daher sollten Menschen diese halbflüggen, bereits vollständig befiederten Vögel in Ruhe lassen. „Greift der Mensch in dieser sensiblen Phase ein und nimmt ein Jungtier mit, unterbricht er die Bindung zwischen Alt- und Jungvogel.“ Vogeleltern suchten bis zu 24 Stunden lang nach ihrem verloren gegangenen Nachwuchs.
Bei Verkehr und Katzen bitte eingreifen
Besteht allerdings Gefahr etwa durch Straßenverkehr oder Katzen, sollten Menschen eingreifen: Die Tiere aufnehmen und ganz in der Nähe vom Fundort, wenn möglich in Hörweite zu den Vogeleltern, absetzen. „Anders als bei zum Beispiel Rehkitzen nehmen Vogeleltern ihre Jungen wieder an, wenn diese von einem Menschen berührt wurden“, erklärt der Biologe.
Wer Katzen besitzt, sollte diese für einige Tage, wenigstens morgens und abends, im Haus halten, gerade wenn Jungvögel im Garten oder in der Nachbarschaft unterwegs sind. Denn die Vogeljungen sind eine leichte Beute für die Räuber.