Test: Gute Noten für die meisten Kindersitze

Test: ADAC vergibt 14 Mal „gut“, fordert aber Verbesserungen bei Seitenaufprallschutz.

München. Der Seitenaufprallschutz bei Auto-Kindersitzen muss nach Meinung des ADAC stärker beachtet werden. Dieser spiele bei der gesetzlichen Zulassung von Kindersitzen bisher keine Rolle, sei aber wichtig für die Sicherheit, teilte der Automobilclub zu seinem Kindersitz-Test mit. Kinder seien bei einem Seitenaufprall besonders gefährdet - auch dann, wenn das Auto über einen Kopf-Airbag verfüge. Denn dieser reiche meist nicht weit genug herunter, um Kinder seitlich zu schützen.

Zusammen mit der Stiftung Warentest hat der ADAC 22Kindersitze verschiedener Gewichtsklassen getestet: Es gab kein "sehr gut", aber 14Mal die Note "gut". Fünfmal hieß das Urteil "befriedigend", dreimal "ausreichend".

Immerhin gibt es für jede Altersstufe ein Produkt, das ein "gut" erzielte. Als die besten Sitze erwiesen sich der Maxi Cosi Pebble+Family Fix (in der Klasse bis 13 Kilogramm) und der Kiddy Energy Pro (9 bis 18 Kilogramm). Sie erreichten jeweils die Note 1,6. In der Kategorie Bedienung schnitten sie sogar mit "sehr gut" ab, weil sie leicht zu montieren seien.

Das Kriterium Bedienung zählt beim ADAC genauso viel wie die Sicherheit. Denn der sicherste Sitz nutze nichts, wenn eine überdurchschnittlich hohe Gefahr zur Fehlbedienung gegeben sei, heißt es. Deswegen wurde der Safety 1st Tri Safe+ (9 bis 36 Kilogramm) nur mit "ausreichend" bewertet. Bei diesem Sitz sei der Schulterbereich für größere Kinder zu eng geschnitten. Wird die Rückenstütze deshalb abgenommen, biete er keinerlei Seitenaufprallschutz mehr, so der ADAC. Schwer zu bedienen sei auch der Casualplay PrimaFix (bis zehn Kilogramm), der ebenfalls nur auf ein "ausreichend" kam.

Dem Chicco Key 2-3 Ultrafix (15 bis 36 Kilogramm) brachten erhöhte Belastungswerte im Seiten-Crashtest ebenfalls nur die Bewertung "ausreichend" ein. Wie beim Casualplay rollte bei diesem Sitz im Test der Kopf des Dummys aus den Seitenwangen heraus und berührte die Autotür. Dies bedeute ein zusätzliches Verletzungsrisiko, urteilte der ADAC. Außerdem sei der Casualplay schwer einzustellen, weil der Rückenwinkel des Sitzes je nach Gewicht des Kindes mehr oder weniger geneigt werden müsse. dpa/Red

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