Strafgebühr der Bahn löst Sturm der Entrüstung aus

Wer sein Ticket am Schalter kauft, zahlt bald einen „Bedienzuschlag“ von 2,50 Euro. Viele halten das für Abzocke.

Düsseldorf. Mit Kritik an den neuerlichen Tarifanhebungen hatte die Bahn gerechnet, nicht aber mit einem solchen Sturm der Entrüstung. Was Kunden, Politiker und Verbraucherverbände empört: Kunden, die ab dem 14. Dezember eine Fahrkarte für den Fernverkehr am Schalter und nicht am Automaten kaufen, zahlen dafür einen "Bedienzuschlag" von 2,50 Euro. "Wer ein gutes Serviceunternehmen sein will, darf seine Kunden nicht dafür bestrafen, persönlich bedient werden zu wollen", beklagt Grünen-Verkehrsexperte Winfried Hermann und sieht eine "gnadenlose Abzocke".

Die Bahn will den personalintensiven Ticketverkauf im Reisezentrum so weit wie möglich zurückdrängen und die Kundenströme an die Automaten lenken, um ihre Kosten für den geplanten Börsengang zu senken.

Kritiker argumentieren, dass gerade ältere Kunden durch die Automaten überfordert seien. "Die Gebühr grenzt Menschen aus", sagt Pro-Bahn-Vorsitzender Karl-Peter Naumann. Und sie schrecke Kunden ab, die gewillt seien, vom Auto auf die Bahn umzusteigen.

Am Freitag hatte die Bahn bekanntgegeben, dass sie die Preise trotz kräftiger Gewinnsteigerungen zum Fahrplanwechsel ab Mitte Dezember um 3,9 Prozent erhöht und zugleich eine Bediengebühr für den Schalter einführt.

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