Stand-by-Geräte: Einfach mal den Stecker ziehen

Knapp hundert Euro kann ein Haushalt pro Jahr sparen, wenn Geräte komplett ausgeschaltet sind.

Düsseldorf. Sie verbrauchen Energie, auch wenn sie gar nicht gebraucht werden. Computer und andere Elektrogeräte sind wahre Stromfresser im Alltag. Die Kosten für den Stand-by-Betrieb läppern sich im Jahr zu ordentlichen Beträgen. Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) kann ein Privathaushalt im Jahr knapp hundert Euro sparen, wenn alle Elektrogeräte nach Gebrauch konsequent und komplett ausgeschaltet werden. Wenn abgeschaltete Geräte oder deren Netzteile Wärme produzieren, ist dies ein sicheres Indiz dafür, dass diese Geräte Strom ziehen.

Sind keine Ein-/Aus-Schalter an den Geräten vorhanden, kann eine schaltbare Steckerleiste diese Geräte mit einem Klick ganz ausschalten. Eine Alternative sind so genannte Stand-by-Reduzierer, die den Stromverbrauch bis zu 90 Prozent reduzieren.

Fernseher: Beim TV-Gerät selbst schwanken die Kosten für den Stand-by-Betrieb je nach Alter zwischen 1,20 und 7,25 Euro im Jahr. 8,32 Euro im Jahr sind durchschnittlich pro Gerät für Video- und DVD-Player zu veranschlagen. Die Set-Top-Box kostet noch einmal 6,87 Euro. Sie verfügt zudem häufig über keine Abschaltmöglichkeit. Notfalls hilft nur Stecker ziehen oder eine schaltbare Steckdosenleiste.

Telefon und Internet: Größter Stromfresser ist der DSL-Router mit WLAN-Funktion, der pro Jahr 14,47 Euro kostet. Zwei Handys mit Ladegerät sind mit 5,55 Euro im Jahr noch vergleichsweise billig. Die Kosten steigen allerdings deutlich, wenn das Gerät nach dem Ladevorgang eingestöpselt bleibt. Auch die Ladeschale für das schnurlose Festnetz-Telefon schlägt mit 2,77 Euro im Jahr zu Buche und der Anrufbeantworter mit 4,34 Euro. Teurer ist häufig ein Faxgerät, da es in der Regel ständig in Bereitschaft gehalten wird.

Computer: Der klassische PC wird durch Zusatzgeräte immer mehr zum Multimedia-Center ausgebaut. Der Stromverbrauch ist dabei stark geräteabhängig. Allein der Stand-by-Betrieb des Kernbereichs mit PC, Monitor und Drucker kostet aber schon 24,12 Euro im Jahr. Beim Monitor hilft es übrigens auch nichts, den Bildschirmschoner einzustellen. Nur Ausschalten spart wirklich Strom, außerdem die Energiesparfunktion des PC.

Radio und CD: Die durchschnittliche HiFi-Anlage kostet beim Stand-by-Stromverbrauch 12,06 Euro im Jahr. Für weitere Radios oder CD-Spieler sind pro Gerät mindestens zwei Euro anzusetzen. Die Gesamtkosten für den Stand-by-Betrieb von Computer, TV, Hifi und Internet in einem durchschnittlichen Haushalt beziffert die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit rund 93 Euro im Jahr. Das wäre rund ein Siebtel des gesamten Stromverbrauchs.

Stromcheck: Die Deutsche Energie-Agentur (dena) bietet einen Online-Stromcheck an, mit dem Verbraucher herausfinden können, wo und wie sie zuhause Strom einsparen können. Die Überprüfung ergibt dann, in welchem Bereich der meiste Strom verbraucht wird und wo Einsparmöglichkeiten liegen.

Energieberater helfen, den Haushalt zu analysieren und sich für konkrete Maßnahmen zu entscheiden. Eine Telefonberatung bietet etwa die dena an. Unter der Energie-Hotline 0800 / 736 734 beantwortet ein Expertenteam kostenlos alle Energie-Fragen.

Energieberatungen werden auch von den Verbraucherzentralen angeboten. Ein persönliches Beratungsgespräch ist in den bundesweit 400 Beratungsstellen nach einer Terminabsprache möglich. Infos unter: Telefon 0900/13 63 74 43.

Energie-Check: Einen Energie-Check für Haus- und Wohnungseigentümer bietet auch die Energiesparberatung vor Ort an, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert wird. Bei dieser Vor-Ort-Beratung kommt nach Vereinbarung ein Ingenieur mit Messinstrumenten ins Haus. Er prüft anhand einer vom Bundesamt vorgegeben Checkliste.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort