So bleibt Telefonieren günstig

Handys sind Multifunktionsgeräte. Doch Vorsicht, die Nutzung bestimmter Dienste kann teuer werden.

Düsseldorf. "Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht." Mit diesen Worten warnt Mobilfunkexpertin Barbara Steinhöffel von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz davor, das mobile Internet ohne genauen Preis-Check zu nutzen.

"Selbst Flatrates sind oft Mogelpackungen", sagt Michael Bobrowski vom Verbraucherzentrale Bundesverband. "Die Verbraucher glauben, einen Dienst unbegrenzt nutzen zu können, dabei gibt es immer Einschränkungen." So seien bei Sprachflatrates, also Pauschaltarifen, beispielsweise Anrufe ins Ausland ausgeschlossen.

Viele Datenflats gelten nur bis zu einem bestimmten Volumen und vor allem nur im Inland. Das musste unlängst ein Flatrate-Kunde schmerzlich erfahren, der in Frankreich mit seinem Handy rund 13 Stunden lang Filme runtergeladen hatte. Rechnungsbetrag: 46182,09 Euro. Inzwischen wurde die Rechnung nach Eingreifen des Europäischen Verbraucherzentrums auf 1000 Euro reduziert.

Tipp: Im Ausland kein Internet-fähiges Handy nutzen oder die Datennutzung ausschalten. Fonic bietet seinen Kunden an, Datendienste fürs Ausland zu sperren. Hier einige weitere Dinge, die es zu beachten gilt:

Für Familien lohnen sich Tarife mit vergünstigten internen Gesprächen. Besonders familienfreundlich ist das Mobilfunkangebot von Alice. Deren Mobil-Kunden telefonieren untereinander kostenlos und zwar sowohl ins Alice-Mobilfunknetz als auch ins Alice-Festnetz. 300 Mega-Byte zum deutschlandweiten Surfen gibt es für monatlich 9,90 Euro (ohne Laufzeitvertrag) oder für 6,90 Euro (Zwei-Jahresvertrag) dazu. Anrufe in deutsche Fremdnetze kosten 15 Cent pro Minute.

Das günstigste Prepaid-Angebot für die mobile Datennutzung bieten derzeit Blau und Simyo. Für 9,90Euro monatlich kann man ein Gigabyte an Daten versurfen. Allerdings laufen die Tarife über das bislang nicht ganz so gut ausgebaute Datennetz von E-Plus.

Vorteilhaft sind Tarife, mit denen Anrufe in alle Netze dasselbe kosten. Die Discounter Maxxim und Discotel sind mit einem Minutenpreis von acht Cent in alle Netze besonders günstig. Discounter wie Edeka mobil, Blau und Fonic nehmen neun Cent in der Minute für deutschlandweite Gespräche. Das Besondere bei Fonic: Der Minutenpreis von neun Cent gilt auch für Anrufe ins europäische, kanadische und US-amerikanische Festnetz.

Flatrates lohnen sich dagegen nur selten. Das gilt selbst für die Angebote der Discounter. Damit sich die Investition von derzeit rund 60 Euro monatlich im Vergleich zu einem Prepaid-Tarif lohnt, müsste man jeden Monat über zwölf Stunden telefonieren.

Praktisch ist das Angebot von Congstar: Die Kunden können sich überlegen, ob sie den Tarif monatlich kündbar oder als Zwei-Jahres-Vertrag abschließen wollen. Bei der Laufzeitvertragsvariante bekommen Neukunden den Anschlusspreis von 25 Euro erlassen. Die Flatrate in alle Netze kostet 59,95 Euro pro Monat. O2 bietet dagegen mit "O2o" eine Flatrate ohne die Nachteile einer Flatrate.

Bezahlt wird tatsächlich auch nur, was der Handybesitzer vertelefoniert wurde. SMS-Versand und Gesprächsminute innerhalb Deutschlands kosten 15 Cent. Ab 60 Euro Monatsumsatz, der für deutschlandweite Gespräche oder SMS ausgegeben worden ist, steigt die Monatsrechnung nicht weiter.

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