So beugen Sie Winterschäden am Haus vor

Schnee rechtzeitig räumen. Innen gehören die Leitungen auf den Prüfstand.

Leipzig. Der anhaltende Winter ist auch für das Haus eine Strapaze: Schneemassen belasten Dächer und Carports. Schmelzwasser sucht sich Wege auch durch kleinste Ritzen und richtet im Verborgenen Schaden an. Und Rohrleitungsschäden durch den Frost stehen in der Schadensbilanz der Versicherungen ganz oben. Für umfassende Vorbeugemaßnahmen ist es jetzt zu spät. Aber manch ein Schaden lässt sich verhindern oder zumindest gering halten.

Wichtig ist zum Beispiel das Schneeräumen - nicht nur, damit niemand hinfällt. Mit dem Räumen bestimmter Zonen schützen Besitzer auch ihr Haus: "Der Abgang zum Keller und die Einfahrt zu einer tiefer liegenden Garage müssen regelmäßig freigeschippt werden", rät Rüdiger Mattis, Berater beim Verband Privater Bauherren (VPB). "Sobald es taut, laufen sonst schnell Keller oder Garage voll Schmelzwasser."

Auch Hauskanten und -eingänge wie die Terrassentür sind Gefahrenzonen. "Dort bilden sich durch Verwehungen leicht Schneehaufen", erläutert Mattis. "Wenn sie tauen, staut sich das Wasser, und das freut sich über jede undichte Stelle." Tritt es gar in die Fußbodenkonstruktion des Wohnraums ein, richtet es dort große Schäden zum Beispiel in der Dämmung an. "Und die werden meist erst viel zu spät bemerkt." Dasselbe kann auf dem Balkon passieren.

Dieser sollte aber auch noch aus einem anderen Grund geräumt werden: "In der Regel taut zunächst der Schnee auf dem Dach oder dem Balkon, während die Fallrohre noch länger zugefroren sein können", erklärt Manfred Gunkel vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks. "Dann kann das Wasser nicht abfließen, es sucht sich andere, unerwünschte Wege." Durchfeuchtungen von Putz, Mauerwerk und Gebälk seien dann die Folge.

Auch das Gewicht des Schnees kann zum Problem werden - und für Gegenmaßnahmen ist es nie zu spät. Besonders hoch ist die Belastung für das Tragwerk bei Flachdächern. "Im Zweifelsfall sollte das Dach von den Schneemassen befreit werden.

Selbst im Gebäude können die eisigen Temperaturen allerdings bereits gewirkt haben. "Der typische Schadensfall ist: Im Keller wurde ein Fenster offen gelassen. In direkter Nähe liegt eine Leitung, die möglicherweise noch dazu schlecht oder gar nicht gedämmt ist - und in dieser gefriert dann das Wasser", sagt Matthias Wagnitz vom Zentralverband Sanitär-Heizung-Klima.

Leitungsschäden lassen sich aber jetzt noch vermeiden. Denn ein Leitungsschaden wird erst dann verheerend, wenn der Eisklotz im Rohr taut und es platzt. Das lässt sich vermeiden, wenn die gefrorene Stelle früh entdeckt wird. Bei Verdacht auf Frostschaden sollte dann der Leitungsstrang, notfalls auch der Haupthahn abgesperrt und der Installateur gerufen werden.

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