Schmerz muss behandelt werden

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Therapie.

Düsseldorf. Egal, ob Beschwerden durch Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule, Knochen und Gelenke oder Erkrankungen des Nervensystems oder Krebs: Viele Menschen gehen davon aus, dass sie ihr Schicksal akzeptieren müssen. Doch sie irren sich. Selbst starke Schmerzen können durch gezielte Behandlungsmethoden nachhaltig gelindert werden.

Eine rechtzeitige und wirkungsvolle Schmerztherapie ist dafür grundlegend. Dass der Wissensbedarf zu diesem Thema sehr hoch ist, zeigte unsere Telefonaktion. Die drei Schmerzexperten Dr. Alice Kersken-Hanselmann, Dr. Adrian Stoenescu und Dr. Franz-Hermann Krizanits hatten keine ruhige Minute. Hier die häufigsten Fragen:

Die Nerven sind überreizt und melden auch ohne Anlass ein Schmerzsignal an das Gehirn. So wird der schmerzhafte Bereich mit der Zeit immer empfindlicher, und bereits geringe Schmerzreize tun sehr weh. Schließlich wirken sich die Schmerzen auch auf die Psyche aus.

Bei Rückenschmerzen sollte der Patient spätestens nach acht Wochen zu einem Schmerztherapeuten gehen. Bei Nervenschmerzen wie etwa der Gürtelrose sollte man sofort einen Spezialisten aufsuchen.

Bei kassenärztlich zugelassenen Ärzten trägt es die gesetzliche Krankenkasse. Bei Privatversicherten werden die Kosten in der Regel auch übernommen.

Der Schmerztherapeut versucht, Schmerz als eigenständige Erkrankung und nicht als Symptom zu sehen. Außerdem macht er eine ganzheitliche Krankheitserfassung - das heißt Körper und Seele. Nach dem Erstgespräch, das etwa eine Stunde dauert, wird eine spezielle Therapie durchgeführt.

Nein, denn es gibt unterschiedliche Schmerzursachen. Jede bedarf ihrer eigenen Therapie. So muss etwa eine Gürtelrose völlig anders behandelt werden als zum Beispiel Rückenschmerzen oder eine Migräne.

Ja, es gibt Kombinationen verschiedener Medikamente, wie zum Beispiel Morphium ähnliche Schmerzmittel, Antidepressiva und Nervenschmerzmittel. Diese werden begleitet von Krankengymnastik, Entspannungstraining und Sport.

Wenn die Therapie ärztlich engmaschig überwacht wird, muss man keine Bedenken haben.

Nein, denn Schmerz ist ein sehr subjektives und individuelles Empfinden. Doch es ist sehr wichtig, dass der Arzt die Schmerzstärke kennt, denn nur dann kann er die richtige Therapie durchführen.

Es gibt unterschiedliche Ergänzungen. Einige Beispiele sind Ausdauertraining, Entspannungsmethoden, Krankengymnastik, Gesprächstherapie oder auch naturheilkundliche Verfahren.

Es werden lang wirksame Medikamente nach einem Zeitplan verordnet und nicht nach akutem Bedarf. Außerdem werden die Medikamente so kombiniert, dass sich die Wirkung verstärkt und Nebenwirkungen vermieden werden.

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