Onlinekauf Betrügern im Internet nicht auf den Leim gehen

DÜSSELDORF · Mit ihrem neuen „Fakeshopfinder“ hilft die Verbraucherzentrale NRW, nicht auf dubiose Angebote hereinzufallen.

 Beim Onlineshopping sollte man vorsichtig sein. Foto: dpa

Beim Onlineshopping sollte man vorsichtig sein. Foto: dpa

Foto: Silas Stein/dpa/dpa-tmn/Silas Stein

Das Smartphone kostet 369 statt der im Angebot rot durchgestrichenen 699 Euro. Ein goldenes Gütesiegel auf der Internetseite des Onlineshops verheißt „100 Prozent Premium-Marke-Garantie“. Gezahlt werden kann nur gegen Vorkasse. Oder die Domain-Endung der Adresse ist ungewöhnlich, endet zum Beispiel auf de.com. All dies sind Anzeichen dafür, dass beim Internet-Schnäppchenjäger die Alarmglocken läuten sollten. Dass der Onlineshop, auf dessen Seite er da geraten ist, ein sogenannter Fake-Shop ist. Und dass ein Bestellen auf dieser Seite dazu führt, dass man keine oder eine minderwertige Ware zum überhöhten Preis bekommt.

Die Verbraucherzentrale NRW warnt schon länger: Fake-Shops sind auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Teilweise sind sie Kopien real existierender Websites. Mit gut kopierten Produktbildern sowie einem professionellen Erscheinungsbild gewinnen sie das Vertrauen der Online-Käufer.

„Fakeshops sind eines der großen, dauerhaften Probleme im Verbraucheralltag und die Zahl der Beschwerden steigt stetig an“, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. „Im Jahr 2020 wurden in den Verbraucherzentralen rund 1000 Verbraucherbeschwerden über Fakeshops erfasst, in 2021 hat sich die Zahl auf knapp 3000 verdreifacht.“

Seit Neuestem bieten die Verbraucherschützer einen Fakeshop-Finder an. Der Verbraucher trägt auf der Seite der Verbraucherzentrale NRW (Adresse siehe unten) die Internetadresse des Shops ein, über den er im Zweifel ist und klickt auf „Shop-Url-überprüfen“. Und bekommt sodann eine Einschätzung der Verbraucherschützer über die Seriosität des Angebots. Gibt man eine Adresse ein, die bislang noch nicht in der Datenbank vorhanden ist, scannt der Fakeshop-Finder die Seite nach Merkmalen, die oft bei unseriösen Shops zu finden sind. Laut Verbraucherschützern können das etwa sein: ein fehlendes Impressum, eine Umsatzsteuer-ID, die es gar nicht gibt, aber auch technische, linguistische und strukturelle Merkmale. Auch öffentliche Listen bekannter falscher Shops kennt der Fakeshop-Finder.

Aus diesen Kriterien wird die Wahrscheinlichkeit errechnet, ob es sich bei der eingegebenen Adresse um einen unseriösen Anbieter handelt. Nach wenigen Sekunden wird das Ergebnis ausgegeben: Rot bei einer eindeutigen Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung genauer hinzusehen und Grün, wenn alles in Ordnung ist.

Was aber, wenn man reingefallen ist und das zu spät merkt? Die Verbraucherschützer raten: Wer schon Geld überwiesen hat, sollte schnell seine Bank kontaktieren, um die Zahlung zu stoppen. Der Zeitrahmen, bis zu dem eine Überweisung noch gestoppt werden kann, ist je nach Tageszeit und Wochentag des Auftrages sowie der Praxis der Bank unterschiedlich. Je nachdem ist ein Stopp noch einige Stunden oder auch nur wenige Sekunden möglich. Bei anderen Zahlungsarten wie dem Lastschriftverfahren kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden. Auch hierzu muss man sich an seine Bank wenden. Alle Belege für die Online-Bestellung sollten gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots.

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