Naturschutz: Hilfe für die heimischen Bienen

Bei bestimmten Giftsorten ist Vorsicht geboten.

Wuppertal. Nicht nur uns Menschen hat der plötzliche Temperatursturz eiskalt erwischt, auch den Bienen ist es zu frostig. "Erst ab 12 Grad fliegen sie und bestäuben die Pflanzen", berichtet Imker Karl Bechem.

So richtig wohl fühlen sie sich erst ab 15 Grad. Die Folge: Die jetzt blühenden Apfelbäume werden nicht flächendeckend bestäubt, sprich: Die Apfelernte wird geringer ausfallen.

"Die Biene ist nach dem Rind und dem Schwein das drittwichtigste Tier für den Menschen", sagt der Vorsitzende des Imkervereins Wuppertal-Vohwinkel. 80 Prozent der Nutzpflanzen würden von den Insekten befruchtet. "Ohne ihre Arbeit, hätten wir nicht viel zu essen", so Bechem.

Deshalb sollten auch Hobby-Gärtner achtsam sein und den Bestand schützen. Doch was müssen sie tun? "Besonders wichtig ist der sorgsame Umgang mit Gift", erklärt der Imker. Alle Mittel seien entsprechend ihrer Bienen-Verträglichkeit gekennzeichnet (siehe Info-Kasten). Schließlich stehe die Biene unter Naturschutz.

Bechem, der seit 1962 Imker ist und derzeit über 40 Bienenvölker (ein Volk besteht aus 20.000 bis 60.000 Tieren) betreut, rät den Hobby-Gärtnern zudem immer für blühende Pflanzen zu sorgen. "Im Frühjahr bieten sich beispielsweise Krokusse, im Sommer alle Staudensorten und im Herbst Astern an", sagt der Imker.

Empfehlenswert sind zudem Wildbienen-Hotels. Sie bestehen beispielsweise aus Hartholzscheiben. In diese werden Löcher von zwei bis 6 Millimeter Durchmesser gebohrt. Man kann auch Nisthilfen aus Schilfhalmen, Bambusstücken, hohlen oder markhaltigen Stängeln bauen. Diese werden einfach gebündelt und an einer geschützen Stelle waagerecht aufgehängt.

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