Mit Sonnenstrom Geld sparen

Die Preise der Anlagen fürs Eigenheim sind um 25 Prozent gefallen. Zudem gibt es Fördermittel.

Düsseldorf. Das eigene Kraftwerk auf dem Dach wird für Eigenheimbesitzer immer rentabler. Einerseits drückt der rapide Preisrückgang bei Photovoltaikanlagen die Anschaffungskosten, andererseits sichert die staatlich garantierte Einspeisevergütung langfristigen Ertrag.

Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) ermittelte, fielen die Panelpreise in den letzten drei Jahren um über 25 Prozent. Kosteten Standardanlagen für Einfamilienhäuser 2006 noch etwa 5000 Euro je installiertem Kilowattpeak Leistung (1 kWp ergeben bis zu 1000 kWh), so sind vergleichbare Systeme heute bereits für 3600 Euro zu haben.

Ideal sind Dächer mit Südausrichtung und geringem Neigungswinkel. Abweichungen davon schmälern die Stromausbeute aber nur gering. Wichtig ist, dass weder Bäume, Dachaufbauten noch umstehende Häuser Schatten auf die Solarzellen werfen. Um 1000 Kilowattstunden Strom zu erzeugen, benötigt man je nach Region etwa zehn Quadratmeter Panelfläche - im Norden tendenziell mehr, im Süden weniger. Eine Genehmigung der Baubehörde ist außer bei denkmalgeschützten Gebäuden nicht nötig.

"Photovoltaikanlagen sind überall in Deutschland wirtschaftlich einsetzbar", sagt Andreas Wagner, Chef des Solaranlagenherstellers Wagner & Co. in Cölbe. Die meisten Hauseigentümer speisen den erzeugten Strom ins Netz ein, weil das hohe staatliche Vergütung bringt. Das Erneuerbare Energien Gesetz garantiert 20 Jahre lang einen Vergütungssatz von 43,01 Cent pro abgegebener Kilowattstunde, wenn die Anlage 2009 in Betrieb geht. 2010 sinkt die Einspeisevergütung um neun Prozent auf 39,57 Cent. Als Faustregel gilt ein jährlicher Energieertrag von 800 bis 1000 kWh pro Kilowattpeak.

Auf Einfamilienhäusern finden sich häufig Anlagen mit drei Peak Leistung, die beanspruchte Dachfläche beträgt etwa 27 Quadratmeter. Solche Anlagen erzeugen jährlich rund 2550 Kilowattstunden Strom. Bei der aktuellen Einspeisevergütung von 43 Cent kassieren die Betreiber etwa 1100 Euro pro Jahr. Die Anschaffungskosten für eine 3-kWp-Anlage betragen inklusive Installation etwa 11000 Euro, die jährlichen Betriebskosten liegen bei 110 Euro. Werden günstige staatliche Förderungen durch KfW-Darlehen genutzt und maximal drei Viertel der Investitionskosten über Kredit finanziert, rechnet sich die Solaranlage nach 15 Jahren, bei höherem Eigenkapitalanteil eher. Die Stiftung Warentest ermittelte Renditen zwischen fünf und acht Prozent auf das eingesetzte Kapital.

Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten heben die Gewinnaussichten. Wer Strom ins Netz einspeist, gilt als Gewerbetreibender, muss aber kein Gewerbe anmelden. Die Steuervorteile sind vielfältig: Stromunternehmer können die Investitionskosten und den Wartungsaufwand absetzen sowie anfallende Umsatzsteuerzahlungen vom Finanzamt zurückholen. Die Abschreibung der Anlage erfolgt linear mit fünf Prozent pro Jahr, eine Sonderabschreibung in Höhe von 20 Prozent ist möglich. Gewinne und Verluste werden anhand einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermittelt.

Seit 2009 gibt es bei Eigennutzung des Solarstroms eine Vergütung von 25,01 Cent je Kilowattstunde. Dazu addieren sich die eingesparten Stromkosten, die ansonsten an das örtliche Versorgungsunternehmen zu zahlen sind. Allerdings fordert das Finanzamt Umsatzsteuer auf die Differenz zwischen Einspeisevergütung und Vergütung für den selbstgenutzten Strom. Auf diese 18 Cent fallen 3,42 Cent Steuer an. Im Ergebnis lohnt der Eigenverbrauch ab einem Fremdstrompreis von 21,5 Cent.

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