Herunterladen ist oft billiger

Viele Programme kann man sich online auf den PC ziehen. Das ist zwar bequemer, aber trotzdem sollte man die Daten noch extern sichern.

Hamburg. Eine Schachtel, darin eine CD- oder DVD-ROM - und bezahlt wird im Onlineshop oder an der Kasse des Elektromarkts: Das ist noch immer die übliche Art und Weise, Anwendersoftware oder PC-Spiele zu kaufen. Programme direkt herunterzuladen, hat dagegen lange eine untergeordnete Rolle gespielt. Inzwischen gibt es aber mehr und mehr Angebote. Eine praktische Sache sei das, sagen Experten - aber auch eine mit Haken.

Noch vor wenigen Jahren gab es nur sehr vereinzelt die Möglichkeit, Software als Downloads zu kaufen, sagt Daniel Rasch, Redakteur bei der "Computer Bild". Der Grund: Nur wenige Anwender hatten schnelle Netzzugänge, so dass das Herunterladen lange gedauert hätte. "Jetzt nimmt das Angebot aber auf jeden Fall zu."

"Wir bieten all unsere Sicherheitslösungen mittlerweile auch als Downloads an", sagt etwa Thorsten Urbanski von G Data in Bochum. Bei United Soft Media (USM) aus München setzt man ebenfalls zunehmend auf diesen Vertriebsweg, wenn auch noch nicht so stark wie bei dem Sicherheitssoftware-Anbieter: Rund 20 Prozent des USM-Katalogs, der Titel für Kinder ebenso enthält wie diverse digitale Lexika, sind derzeit als Dateien zum Herunterladen zu haben.

Angeboten wird die Software meist direkt auf den Webseiten der Hersteller oder bei speziellen Shops. USM-Software gibt es laut Sprecherin Nora Hieronymus etwa bei www.schlausoft.de - oder auch bei www.softwareload.de. Hinter dem umfangreichen Shop, der Brennprogramme ebenso anbietet wie Steuersoftware, steckt die Deutsche Telekom. Das gilt ebenso für www.gamesload.de.

Welche Vorteile bietet das Herunterladen Verbrauchern - abgesehen davon, dass sie sich die Software nur auf den Rechner ziehen und dafür nicht das Haus verlassen müssen? Oft ist der Download billiger, als einen Datenträger zu kaufen. "Bei Anwendersoftware bekommt man auf 50 Euro schon mal 5 oder 10 Euro nachgelassen", sagt Peter Knaak, Computerexperte der Stiftung Warentest.

Verlassen sollte man sich darauf aber nicht, sagt Daniel Rasch: "Es ist schon oft vorgekommen, dass der Preis der gleiche war." Für Spiele gilt das sogar mehr oder weniger durchgängig. Bevor hier mit Preisrückgängen zu rechnen sei, müsse der legale Download erst vom Zusatzangebot zum "Massenthema" werden.

Hinzu kommt: Ganz so kommod, wie es auf den ersten Blick scheint, ist der Download dann doch nicht. "Der große Nachteil ist, dass ich Zeit investieren muss, um die Software zu sichern", sagt Rasch. Es sei "alleroberste Pflicht", sie auf CD oder DVD zu brennen.

Das ist nicht zuletzt für diejenigen Nutzer eine schlechte Nachricht, die durch den Download Platz im Regal sparen wollen. Wer seine heruntergeladene Software etwa nach einem Absturz des Rechners neu aufspielen muss, benötigt den persönlichen Lizenzschlüssel beziehungsweise die Seriennummer.

Der Hersteller Corel etwa hinterlegt diese im eigenen Shop zwar in den Nutzerprofilen der Kunden. Wo kein solcher Komfort geboten wird, sind Anwender aber gut beraten, die Daten sicher aufzubewahren.

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