Haus und Gartentrends 2017 Schnitt für Schnitt zur Blütenpracht

Expertin vom Verein zur Förderung der Rosenkultur des Bergischen Landes gibt Tipps, wo und wann die Schere angesetzt werden soll.

Haus und Gartentrends 2017: Schnitt für Schnitt zur Blütenpracht
Foto: Uli Preuss

Düsseldorf. Wenn die Forsythien blühen — also jetzt — hat Ingeborg Meuter-Reckermann alle Hände voll zu tun. Sie ist Vorstandsmitglied im Verein zur Förderung der Rosenkultur des Bergischen Landes in Solingen und erfreut sich in ihrem Garten an etwa 200 verschiedenen Rosen-Arten. „Bei richtiger Pflege und Düngung brauchen wir dafür keine Chemie“, sagt die Expertin, die in diesem Zusammenhang dazu rät, schon bei der Aussaat auf resistente Rosen-Sorten zu achten. Dann stehe einer edlen Blütenpracht von Juni bis zum Herbst nichts mehr im Wege.

Je nach Rosen-Art gilt es, unterschiedliche Grundregeln zu beachten. So werden einmal blühende Strauchrosen prinzipiell nicht geschnitten. Lediglich abgestorbene und kranke Triebe dürfen beim Pflegeschnitt entfernt werden. „Diese Triebe kann auch der Laie leicht an der Farbe erkennen“, erklärt Meuter-Reckermann.

Gleiches gilt für den Verjüngungsschnitt, bei dem alle zwei bis drei Jahre überaltertes Holz direkt an der Basis entfernt wird. Bei öfter blühenden Strauchrosen können zu dicht stehende oder sich überkreuzende Triebe ausgelichtet werden. „Es sollte aber auf keinen Fall versucht werden, die Strauchrose in Form zu schneiden“, warnt die Expertin. Je nach Wuchs können die Triebe um ein Drittel, schwächere Seitentriebe sogar um zwei Drittel zurückgeschnitten werden. Starkwüchsige Rosen-Sorten können alle drei bis vier Jahre direkt über der Erdoberfläche geschnitten werden. Für Beetrosen gelten andere Regeln: Alle jungen Triebe sollten stehen bleiben. Ältere Triebe können direkt über der Veredelungsstelle geschnitten werden. Bei der Beetrose liegt diese knotige Stelle, an der die Verzweigung beginnt, etwa fünf Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche. Das in früheren Jahren empfohlene Stehenlassen von zwei bis drei Augen, wird laut Meuter-Reckermann heutzutage nicht mehr gemacht. Bei Kletterrosen ist nach Angaben der Rosen-Liebhaberin zwischen einmal und öfter blühenden Sorten zu unterscheiden.

Für beide gilt allerdings, von oben her zu schneiden, um die Neutriebe nicht zu zerstören. Öfter blühende Sorten werden nach der Blüte geschnitten. Lediglich neue Seitentriebe werden im Frühjahr auf zwei bis vier Augen zurückgeschnitten, wobei Langtriebe stehen bleiben.

Beim Auslichtungsschnitt wird altes Holz entfernt, das an seiner grauen oder braunen, oft vermoosten Rinde zu erkennen ist. „Bei einmal blühenden Kletterrosen ist bei jedem Schnitt Vorsicht geboten“, sagt Meuter-Reckermann. Denn die Blüten bilden sich nur an Seitentrieben der vorjährigen Haupttriebe. Deshalb sollten diese Langtriebe im selben Jahr nicht entfernt werden.

Bleiben die Hochstamm- und Kaskadenrosen. Erstere werden im Spätherbst mäßig, also um etwa ein Drittel, zurückgeschnitten.

Im Frühjahr kann der Rückschnitt bei dieser Sorte auf ein bis zwei Augen oberhalb der Veredelungsstelle erfolgen. Die sitzt bei der Hochstammrose auf dem Stamm. Zu beachten ist, dass weichtriebige Sorten nur ausgelichtet werden. Kaskadenrosen werden die ersten drei bis vier Jahre nach der Pflanzung überhaupt nicht geschnitten. Erst danach erfolgt regelmäßig ein Auslichtungsschnitt.

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