Haus und Gartentrends 2017 Obstbäume: Mit der richtigen Pflege zu reicher Ernte

Ob Apfel, Kirsche oder Zwetschge — im Sommer vom eigenen Obstbaum ernten zu können, ist ein tolles Gefühl für jeden Hobbygärtner. So machen Sie Ihren Baum fit für den Frühling.

Düsseldorf. Der beherzte Biss in einen gerade im eigenen Garten geernteten Apfel, ist ein ganz besonderer — und nicht zu vergleichen mit allem, was man im Supermarkt kaufen kann. Und ein Glas selbst gemachter Sauerkirschmarmelade oder Zwetschgenkompott ist ein tolles Mitbringsel bei Besuchen. Doch damit der Obstbaum im eigenen Garten wächst und gedeiht — und natürlich reichlich Ernte einbringt — will er gut gepflegt werden. Mit ein paar Tipps kann man ihn auch als Hobbygärtner gut für die Saison vorbereiten.

„Das wichtigste ist das Zurückschneiden“, sagt Kai Müller, Landschaftsgärtner bei der Düsseldorfer Baumschule Bähman-Ilbertz. Alle Ästchen, die nach innen oder parallel zum Geäst — sogenannte Wassertriebe — neu wachsen, sollte man abschneiden. „Wenn man unnötiges Holz abschneidet, hat der Baum mehr Energie für die kräftigeren Äste“, sagt Müller. So werde der Ertrag erhöht. Daher solle die Bäume regelmäßig zurückschneiden. Durch das Wegschneiden kleinerer Äste bekommt die bleibenden zudem mehr Licht, auch die Luftzirkulation in der Krone werde verbessert.

Im Winter stellt der Baum das Wachstum ein — da sei man mit dem Schneiden auf der sicheren Seite. Dabei könne man auch wenig falsch machen. Jetzt wo der Baum fast oder bereits blüht, müsse man vorsichtiger vorgehen. Für kleinere Triebe kann man eine Rosenschere verwenden — bei dickeren ist eine Astschere das Werkzeug der Wahl. Bei richtig dicken Ästen müsse man zu Leiter und Motorsäge greifen.

Schneiden sollte man den Baum allerdings, bevor er blüht. „Wenn er schon richtig treibt und man radikal zurückschneidet, besteht die Gefahr, dass der Baum ausblutet“, sagt der Landschaftsgärtner. Hat man das Schneiden verpasst, müsse man nun vorsichtiger vorgehen und darauf achten, dass aus den frisch geschnittenen Stellen nicht zu viel Pflanzensaft austrete.

Doch auch über das Schneiden hinaus kann man seinem Obstbaum etwas Gutes tun. Ein wichtiger Faktor ist, möglichen Fraßschäden im Frühling vorzubeugen. „Man kann da radikal mit chemischen Mitteln vorgehen oder natürliche Schutzmaßnahmen anwenden“, sagt Müller. Ein Leimring um den Stamm sei zum Beispiel eine schonende Variante. Schädlinge werden dadurch abgehalten, den Stamm hinaufzuklettern und oben Eier abzulegen.

Zudem sollte der Obstbaum im Frühling gedüngt werden. Landschaftsgärtner Kai Müller empfiehlt hier einen klassischen NPK-Dünger (siehe Infokasten). Es gebe hier auch speziell für Obstbäume geeignete Varianten. Je nachdem wie lange der Baum bereits im Garten steht, empfiehlt es sich auch, etwas frische Erde nachzulegen. Das legt der Experte vor allem bei jüngeren Bäumen nahe. Nach der Winterzeit brauche der Baum zudem genügend Wasser. „Nach der Trockenphase im Winter sollte man den Baum zwei bis dreimal pro Woche etwa zehn Litern Wasser gießen“, sagt er — die Wassermenge richte sich natürlich nach der Größe des Baumes.

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