Wissenschaftler wildern wieder Hummer in der Nordsee aus
Helgoland (dpa) - Erneute werden in der Nordsee Hummer ausgewildet. Am 3. August werden Biologen 415 Jungtiere zu dem Helgoländer Felssockel bringen, wie die Kurverwaltung am Montag mitteilte.
Die Wissenschaftler hoffen, dass sich mit dem alljährlichen Auswildern aufgezogener Hummer der Bestand erholen wird.
Die jungen Hummer wurden in der Biologischen Anstalt Helgoland (BAH) gezüchtet. Sie sind ungefähr ein Jahr alt und rund vier Zentimeter groß. Wissenschaftliche Untersuchungen hätten gezeigt, dass eine Auswilderung von Tieren dieser Größe gute Überlebens- und Entwicklungsbedingungen im Freiland vorfinden, sagte Hummer-Expertin Isabel Schmalenbach. „Eine Wiederaufstockung der Population im Größenbereich von zehntausenden Exemplaren über mehrere Jahre, könnte dem Bestand helfen, sich wieder zu erholen“, sagte Schmalenbach.
Hintergrund ist, dass der Hummer - das Wappentier Helgolands - selten geworden ist. Noch vor 80 Jahren konnten die Fischer jährlich bis zu 80 000 der bei Feinschmeckern beliebten Krebse fangen. Heute landen pro Saison nur noch zwischen 200 und 300 Exemplaren in den Fangkörben. Einer der Gründe ist nach Einschätzung der BAH der globale Klimawandel. Er verursache einen starken Umbruch im Ökosystem Nordsee.