Besondere Atmosphäre Weihnachten im Vorgarten: Immergrün und farbige Akzente

Berlin (dpa/tmn) - Zur Adventszeit leuchtet es auch in vielen Vorgärten weihnachtlich. Überall hängen Lichterketten an Bäumen und Sträuchern.

Besondere Atmosphäre: Weihnachten im Vorgarten: Immergrün und farbige Akzente
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Klassischerweise sind sie weiß - doch Manuel Sauer, Buchautor und Mitglied im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten in Berlin, hat einen Tipp: „Bei Immergrün lassen sich mit grünen Licht oder einem dezenten Silberblau schöne intensive Effekte erzielen.“

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Und die Lichterketten müssen auch nicht immer an den Zweigen hängen: „Man kann sie an einem langen Stab aus Ziergräsern herausgucken lassen“, rät Sauer. Das gilt auch für Weihnachtskugeln.

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Doch auch allein durch bestimmte Pflanzen kann der Vorgarten eine festliche Stimmung bekommen. Je nach Witterung lässt sich manche sogar noch spontan vor dem Fest setzen - bei vielen Gehölzen ist das Pflanzen im Herbst und Winter möglich, solange der Boden nicht gefroren ist.

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Karg muss der Vorgarten in der Weihnachtszeit und den Winter über jedenfalls nicht sein. „Wenn sich die farbenprächtigen einjährigen Sommerblumen und Stauden zurückziehen, ist die Bühne frei für Gräser, immergrüne Pflanzen und Gehölze mit auffälligen Früchten und Rinden“, erklärt Niels Reinke vom Bund deutscher Baumschulen in Berlin.

Wer passend zum Fest einen klassischen Nadelbaum im Vorgarten beherbergen will, sollte kleinwüchsige Sorten wählen: „Die Zwerg-Koreatanne 'Molli' (Abies koreana) hat eine gedrungene, knuddelige Form und zeichnet sich durch einen langsamen Wuchs aus“, nennt Reinke ein Beispiel.

Buchautor Sauer empfiehlt kleinwüchsige Kiefernsorten wie die Zwergkiefer (Pinus mugo 'Pumilio') - auch weil sich dieses Gehölz vielseitig einsetzen lässt. Die Zwergkiefer wächst flachkugelig und wird 50 bis 100 Zentimeter hoch. Etwas größer wird die Kugel-Kiefer (Pinus mugo 'Mops'). Aber der breitkugelige Kleinbaum passe mit einer Höhe von 1,50 bis 2 Meter auch noch gut in einen Vorgarten, erklärt Sauer.

Stechpalmen (Ilex) gehören ebenfalls zum klassischen weihnachtlichen Immergrün - vor allem in Frankreich, Großbritannien und den USA. Aber auch in Mitteleuropa gedeihen die Gehölze mit den oftmals dornigen Blättern, zwischen denen je nach Sorte giftige rote oder gelbe Früchte hervorschauen.

Sauer empfiehlt die Sorte 'Nellie R. Stevens' der Europäischen Stechpalme (Ilex aquifolium). Sie wird zwar bis zu 5 Meter hoch und 3 Meter breit, sie kann mit regelmäßiger Pflege aber gezähmt und gestaltet werden. „Die Krone lässt sich sehr gut schneiden, sodass man sie auch zwischen 2 und 2,50 Meter Höhe halten kann“, erklärt Sauer.

Weniger dornig, aber ebenso formbar ist die Japanische Stechpalme (Ilex crenata). Ihr Nachteil: Die Früchte sind nicht auffallend rot, sondern eher unscheinbar schwarz. Ihr Vorteil: „Ilex crenata sieht dem Buchsbaum sehr ähnlich und kann ihn solitär oder als Hecke in Vorgärten ersetzen“, erklärt Sauer.

Einen farbigen Kontrast zu immergrünen Gehölzen bilden Hartriegel (Cornus) mit gelben, orangefarbenen oder roten bis fast schwarzen Rinden. Reinke rät zum Sibirischen Purpur-Hartriegel (Cornus alba 'Sibirica'): „Er hat nicht nur eine knallrote Rinde, sondern auch schöne petrolblaue Früchte, die man zum Beispiel zusammen mit einem Mistelzweig in die Vase stellen kann.“

Bei gemäßigten Temperaturen bringen auch Zieräpfel (Malus) Farbe in den vorweihnachtlichen Vorgarten. Die Früchte der Sorte 'Makamik' seien bis zu drei Zentimeter groß und sehen aus wie „kleine, glänzend rotlackierte Holzkugeln“, erläutert Sauer. Die Äpfel sind nicht nur dekorativ, sondern auch essbar: „Sie haben einen aparten, herben Apfelgeschmack.“

Der Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri) verdankt seinen Namen den auffälligen Früchten. „Die zahlreichen stecknadelkopfgroßen, lilafarbenen Beeren sehen aus wie Liebesperlen und sind von Oktober bis zum ersten Frost ein besonderer Hingucker“, sagt Reinke.

Literatur:

Sauer, Manuel: „Vorher-nachher-Gärten — Modernes Gartendesign richtig planen“, 192 Seiten, 39,95 Euro, ISBN-13: 978-3-95453-044-1

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