Nur wenige Deutsche kaufen umweltbewusst ein

Nürnberg (dpa) - Nur wenige Verbraucher kaufen umweltbewusst ein. Konsumforscher fanden heraus, dass es kaum jemanden interessiert, ob Produkte umweltschonend hergestellt wurden.

Für die meisten Deutschen spielt es eine vergleichsweise geringe Rolle, ob Produkte ökologisch hergestellt wurden. Das berichtete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg. Nur jeder zweite sei bereit, höhere Preise für Produkte zu zahlen, die bei der Herstellung oder beim Verbrauch die Umwelt weniger belasteten, heißt es in der ersten Untersuchung der GfK zum Umweltbewusstsein von Verbrauchern. Die GfK hatte dazu im August und Oktober 2000 Bundesbürger befragt.

Auch in Sachen Wärmedämmung von Wohngebäuden ist nach GfK-Erkenntnissen das Umweltbewusstsein der Bundesbürger nur gering ausgeprägt. 80 Prozent der Bundesbürger seien nur zu Energiesparmaßnahmen in den eigenen vier Wänden bereit, wenn es sich für sie wirtschaftlich lohne. Immerhin 60 Prozent der Verbraucher seien zu Mehrausgaben für energieeffiziente Haushaltsgeräte bereit, wenn ihr Energieverbrauch dadurch sinkt. Auch bei der Urlaubsplanung sei die Frage, ob am Wunschziel umweltfreundlicher Tourismus betrieben werde, für die meisten Verbraucher nachrangig.

Aktives Engagement für Umwelt zeigt nur eine Minderheit. Lediglich 14 Prozent der Deutschen unterstützen nach GfK-Erkenntnissen regelmäßig eine Naturschutzorganisation, 15 Prozent beteiligen sich aktiv an Umweltschutzprojekten in der eigenen Region. Vorbildlich seien die Bundesbürger dagegen bei der Mülltrennung. 80 Prozent der Befragten gaben an, Müll aus Überzeugung zu trennen und korrekt in Wertstofftonnen oder auf Recyclinghöfen zu entsorgen. Ebenso viele versuchen, bereits beim Einkauf Abfall zu vermeiden, indem sie sich für Mehrwegpackungen entscheiden. Allerdings ist nur jeder Dritte dazu bereit, für eine umweltfreundliche Abfallentsorgung höhere Gebühren zu zahlen.

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