Green Gadgets: So schick kann Stromsparen aussehen

London (dpa-infocom) - Designer aus aller Welt haben den Öko-Haushalt entdeckt. Sie entwickeln kleine Geräte mit außergewöhnlichem Design. Mit diesen spielerischen Erfindungen sollen Verbraucher ganz schick Strom, Wasser und Papier sparen können.

Strom-, Wasser- und Papiersparen war bisher eine Frage des Preises und Umweltschutzes. Nun kommt der Modegeschmack hinzu. Denn mit Stromzählern und Co. konnte bisher kein Styling-Preis gewonnen werden. Deshalb kreieren Designer umweltfreundliche Hightech-Spielzeuge ­ auch Green Gadgets genannt.

Ambitionierte Stromsparer werden vom Design-Studio Ah&Oh im polnischen Poznan mit einem Lächeln belohnt. Es hat ihre „Bugplugs“ mit einem Dauergrinsen ausgestattet. Das Stromspar-Modell kann mit verschiedenen Geräten in einem Raum, wie Fernseher, Radio und Lampen, verbunden werden. Sobald sich keiner mehr in diesem Zimmer befindet, schalten die „Bugplugs“ die Geräte aus. Möglich machen das Bewegungssensoren, die sich in den Stabantennen der „Bugplugs“ befinden. Zuvor muss nur ein Zeitrahmen von bis zu 30 Minuten eingestellt werden.

Papiermüll war gestern. Jetzt kommt die digitale Gedächtnisstütze in Form der „e-note“. Das Konzept ist vom Sequoia-Studio in Hongkong entworfen worden. Auf einer selbstklebenden „e-note“ können mit einem speziellen Stift immer wieder neue Notizen und Verabredungen geschrieben, gespeichert, wegradiert oder ganz gelöscht werden. Ein Solarfeld am oberen Rand des Klebezettels macht eine automatische Alarmfunktion möglich. Ist ein Termin fällig, blinkt die „e-note“.

Der sogenannte „Waterpebble“ sieht bei Dauerduschern rot. Das Londoner Design-Büro Priestmangoode will mit seinem weißen Kieselstein das Duschverhalten der Menschen verändern. Das am Ausfluss liegende Gerät schaltet sich ein, sobald Wasser fließt. Die erste Duschzeit gilt als Richtgröße - und wird schrittweise verringert. Der Duscher muss nur auf die Farbampel achten. Der Kiesel leuchtet anfangs grün, nach der Hälfte der Duschzeit gelb und am Ende rot. Die Batterie des „Waterpebble“ hält nach Herstellerangaben vier Monate. Sie lässt sich nicht austauschen.

Bitte schütteln! So einfach könnte eine leere Batterie wieder aufgeladen werden. An der Idee tüftelt derzeit das Unternehmen Brother. Einen Prototypen der Vibration-powered Generating Battery für die Standardgrößen AA und AAA gibt es schon. Ziel ist, den Mini-Generator in Geräte mit niedrigem Energieverbrauch wie Taschenlampen oder Fernbedienungen zu integrieren.

Schwung kommt auch in die langweilige Energiesparlampen-Welt. Das Londoner Unternehmen Hulger hat gemeinsam mit Designer Sam Wilkinson die „Plumen“-Serie entwickelt. Dafür haben sie die Energiesparlampe vom Glaskolben befreit. Die bisher innen liegenden Röhren wurden zu geschwungenen Kunstgebilden geformt - definitiv ein Hingucker, ansonsten eine Energiesparlampe wie jede andere.

In Deutschland dürften diese Öko-Gadgets eher in der Nischendasein führen. Davon geht der Trendforscher Prof. Peter Wippermann aus. „Die Deutschen sind in solchen Dingen ernsthafter“, sagt der Dozent für Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität Essen. In den „Blugplugs“, dem Bewegungssensoren-Modell zum Stromsparen, sieht er dennoch einen interessanten Ansatz. Denn in Deutschland drehe sich derzeit alles um das vernetzte Haus, sagt er. Das heißt, Sensoren regeln in Räumen die Temperaturen und schalten den Strom ab.

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