Der Garten im Januar: An frostfreien Tagen schneiden und setzen

Berlin (dpa/tmn) - Gartenarbeit im Januar? Ist da wirklich etwas zu tun? Und ob: An frostfreien, sonnigen Tagen können Hobbygärtner durchaus schon Beete vorbereiten sowie Stauden und Obstbäume schneiden.

Was der Hobbygärtner im Januar in seinen Beeten erledigen kann, hängt vom Wetter ab: Gibt es Frost, kann er kaum etwas tun. Liegen die Temperaturen aber über null und scheint dazu noch die Sonne, sollte der Hobbygärtner sich warm anziehen und rausgehen. „Ich fange dann an, die Stauden herunterzuschneiden, die jetzt nicht mehr schön aussehen, oder Gräser, die langsam auseinanderfallen“, sagt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin-Dahlem.

Auch viele Gehölze und Obstbäume können einen Schnitt bekommen. Allerdings rät die Gartenexpertin zur Vorsicht: Man sollte diese Arbeiten nur bei milden Temperaturen machen. Bei bitterkalten Temperaturen können die Pflanzen Wunden nicht schließen. Und so hätten Erreger ein leichtes Spiel, einzudringen und die Pflanzen zu schwächen - dabei zehre der Winter schon an ihnen. Achten sollten Hobbygärtner bei hartem Frost auch darauf, Pflanzen nicht zu zerbrechen oder in den Beeten auf sie zu treten. Sie sind bei den kalten Temperaturen recht empfindlich.

Wann immer der Boden im Winter frei von Eis und Schnee ist, kann auch gepflanzt werden. Das bringt den Pflanzen sogar einen Vorteil: In milden Jahren etablieren sie sich schon und haben dann bereits Wurzeln, wenn es warm und trocken wird und können sich besser mit Wasser versorgen.

Ebenfalls an frost- und schneefreien Tagen können bereits die Beete auf das Frühjahr vorbereitet werden. Sie bekommen eine dünne Schicht Kompost und die Rosen am Fuß ein Häufchen abgelagerten Mist. Beginnen die Pflanzen im Frühjahr zu treiben, können sie aus diesem Vorrat alle Nährstoffe ziehen, die sie brauchen, sagt Van Groeningen.

Eine Aufgabe für schlechte Januartage ist das Schneeräumen. „Ein bisschen Schnee auf den Schnittgehölzen sieht ja gut aus“, sagt Van Groeningen. Aber werden es mehr als fünf bis zehn Zentimeter sind, sollten Pflanzen geräumt werden. Sie können sonst unter der Last zusammen- oder auseinanderbrechen.

Scheint die Sonne an frostigen Tagen, brauchen Immergrüne Schutz. Sonst verdursten sie, da sie angeregt von der Sonne versuchen, aus dem Boden Wasser zu ziehen. Aber da dieser gefroren ist, bekommt sie keinen Nachschub. Immergrüne sollte daher vor der Sonne geschützt werden, etwa mit einem Laken oder Zeitungspapier.

Zum Garten gehören nicht nur Pflanzen. Auch Vögel müssen nun umsorgt werden. „Stellen Sie an schneefreien Tagen etwas Wasser in einer Schüssel raus“, rät Van Groeningen. Liegt Schnee, können die Vögel diesen aufnehmen. Auch Vogelfutter sollten Hobbygärtner immer wieder auffüllen.

Pflanztipp für Januar: Der Garten im Januar ist entweder von einer Schicht Schnee bedeckt oder er liegt brach und wirkt karg. In dieser Jahreszeit brauchen die Beete eine Pflanze, die auffällt mit Farbe. Van Groeningens Tipp ist der Hartriegel 'Midwinter Fire' (Cornus sanguinea), der winterhart und robust ist. Das Gehölz hat leuchtend apricot-orangefarbene Äste. „Wunderbar passt Efeu darunter“, erläutert die Gartenexpertin.

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