Ratgeber Elektrische Sicherheit zuhause - Das können wir tun

Der Bau der eigenen vier Wände stellt für die meisten Menschen die größte Investition ihres Lebens dar. Umso wichtiger erscheint es vor diesem Hintergrund, sich Gedanken zur Sicherheit des Eigenheims zu machen.

Elektrische Sicherheit zuhause - Das können wir tun
Foto: Shutterstock/Pawel Michalowski

Während wir die realen Gefahren in manchen Bereichen vor Augen haben, die uns zum Beispiel zu einem konsequenten Schutz für Einbrüchen führen, bleibt die elektrische Sicherheit oft im Verborgenen. Was wir dafür konkret tun können, sehen wir uns in diesem Artikel an.

Fachmann in der Verantwortung


Es sind gerade die Heimwerker, die bei der elektrischen Sicherheit vielleicht Kosten sparen möchten. Sie sind es gewohnt, durch ihre eigene Arbeit günstiger zum Ziel zu kommen. Doch diesem Vorhaben ist bei der Elektrik ein Riegel vorgeschoben. Der Gesetzgeber lässt nur die Eingriffe jener zu, die dafür über die geeignete Ausbildung verfügen.

Wer also Verbesserungen an der elektrischen Sicherheit vornehmen möchte, ist in diesem Kontext stets auf den Elektrofachmann angewiesen. Dies gilt sogar für die bloße Inspektion des aktuellen Zustands. Im Sinne der eigenen Sicherheit ist es entscheidend, an dieser Vorgabe festzuhalten und sich an die entsprechenden Stellen zu wenden.

Gewissheit dank Prüfsiegel


Wie können wir uns nun die Gewissheit verschaffen, dass mit der Elektrik in den eigenen vier Wänden alles in Ordnung ist? Ganz wichtig ist in diesem Kontext der Einsatz von Prüfsiegeln. Diese kommen besonders im Bereich der Unternehmen konsequent zum Einsatz. Dort schreibt die DGUV 3 vor, dass alle elektrischen Anlagen erst nach vorangegangener Prüfung eingesetzt werden dürfen. Dies schließt sogar die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel, bis hin zur Kaffeemaschine im Aufenthaltsraum, ein.

Für Unternehmer handelt es sich um weit mehr als eine lästige Pflicht. Sollte es zu einem Unfall kommen, ist der volle Schutz durch die Versicherung nur dann gewährleistet, wenn im Vorfeld eine Prüfung vorgenommen wurde. Die spezielle Richtlinie zur Unfallverhütung DGUV A3 spielt dabei eine wichtige Rolle. Für öffentliche und kommunale Einrichtungen gilt in diesem Fall die DGUV Vorschrift 4.

Was können wir daraus nun für das Eigenheim ableiten? Auch für Hausbesitzer wurde eine Prüfung eingeführt, welche die technische Sicherheit unter Beweis stellen kann. Ein Verantwortlicher nimmt dafür beim sogenannten E-Check die gesamte Elektrik des Hauses inklusive der verwendeten elektrischen Geräte in den Blick. Sollte nichts zu beanstanden sein, kann dies anschließend mit dem entsprechenden Siegel unter Beweis gestellt werden.

Vorsicht im Altbau


Wie hoch das elektrische Risiko für den einzelnen Verbraucher wirklich ist, hängt vor allem von der Art der Wohnung ab. Ging in der Bauphase alles mit rechten Dingen zu, so stellt das Wohnen im Neubau in der Regel kein besonderes Risiko dar. Anders sieht es bei einem in die Jahre gekommenen Altbau aus. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in puncto elektrischer Sicherheit viel getan. Doch gerade in älteren Bauwerken sorgt ein akuter Sanierungsstau dafür, dass diese Neuerungen nicht umgesetzt wurden.

Schon beim Kauf eines Altbaus ist es aus dem Grund wichtig, auf die Sicherheit der Elektrik zu achten. Sollte unmittelbar nach dem Erwerb der Immobilie eine Instandsetzung der Leitungen notwendig sein, kann dies erhebliche Kosten nach sich ziehen, die bis in den fünfstelligen Bereich ragen können. Doch nicht nur finanzielle Aspekte spielen dabei eine Rolle. Zum anderen gehört es schlicht zum sicheren Wohnen, dass die Elektrik genau beleuchtet wurde. Ist dieser als mangelhaft zu bezeichnen, so kann dies auch als Argument in einer Preisverhandlung ins Felde geführt werden.

Das Thema im Blick behalten


Auf aktueller Basis bietet ein Siegel wie der E-Check eine möglichst hohe Sicherheit. Hausbesitzer sollten dies jedoch nicht als Signal auffassen, dass das Thema nun ein für alle Mal beendet sei. Stattdessen ist es noch weiter wichtig, einen genauen Blick auf den Zustand der Elektrik zu bewahren. Zumindest in einem Abstand von fünf bis zehn Jahren sollte die gesamte Anlage inspiziert werden. So lassen sich mögliche Schwachstellen so früh wie möglich ausbessern. Dies reduziert auch das Risiko, dass ein kleiner und eigentlich leicht zu behebender Schaden noch größere Kreise um sich ziehen kann. Dies würde die Kosten nur noch weiter in die Höhe treiben.

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