guter Service und hoher Qualitätsstandard Belvona – neues Wohnungsunternehmen will Zweifler Lügen strafen

Der deutsche Wohnungsmarkt wird mehr und mehr von großen börsennotierten Wohnungsunternehmen geprägt.

Belvona – neues Wohnungsunternehmen will Zweifler Lügen strafen
Foto: iStock.com/Nikada

Dies hat nicht nur für die Stadtentwicklung Folgen, sondern auch für die Mieter, die in den entsprechenden Anlagen leben. Sie nämlich ziehen meist den Kürzeren. Belvona, ein neues Unternehmen aus Düsseldorf, stellt sich gegen diese Machenschaften.

Darum stehen börsennotierte Wohnungsunternehmen in der Kritik

Wer heutzutage auf bekannten Immobilienportalen nach einer neuen Bleibe sucht, wird dort schnell feststellen, dass ein beachtlicher Teil der Wohnungen dort von größeren börsennotierten Wohnungsunternehmen angeboten wird. Auf den ersten Blick wirken die Offerten oftmals attraktiv: Bei nicht wenigen Objekten liegt der Mietpreis unter dem ortsüblichen Niveau, zudem weisen die Unternehmen bereits in ihren Anzeigen auf attraktive Extras wie besonders schnelle Internetanschlüsse hin.

Nach dem Einzug folgt aber nicht selten das böse Erwachen, und zwar spätestens dann, wenn Mängel in der Wohnung entdeckt werden. Oft beginnen die Probleme bereits bei der Meldung der Schäden, die über eine Hotline erfolgt. Mieter müssen gefühlt ewig nervige Musik in der Warteschleife ertragen, und wenn sie dann endlich einen Mitarbeiter an der Strippe haben, ist das Ergebnis nicht immer zufriedenstellend. So müssen Mieter häufig länger auf einen Termin zur Begutachtung der Schäden warten und wenn sie dann endlich erfolgt ist, folgt eine längere Wartezeit auf einen Termin mit den Handwerkern. Und selbst mit ihm hat der Ärger nicht automatisch ein Ende, denn schlampige Ausführungen der Reparaturen sind keine Ausnahme.

Kurzum: Während sich die Anleger die Taschen vollmachen und von den Unternehmen hofiert werden, bekommen die Mieter nichts vom großen Kuchen ab. Die neu gegründete belvona GmbH will nun alles besser machen.

Die Fakten: Diese Wohnungsbestände kaufte die belvona GmbH

Kürzlich erwarb die belvona GmbH 1.700 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen von einem privaten Verkäufer – einem jener Unternehmen, die in der Kritik standen. Über die Höhe des Kaufpreises wurde dabei Stillschweigen vereinbart. Die Wohnanlagen mit einer Größe zwischen 60 und 340 Einheiten verteilen sich auf 17 Standorte, die überwiegend in den Ballungsräumen des Bundeslandes liegen. Doch belvona will offenbar noch höher hinaus, denn schon für dieses Jahr strebt das Unternehmen im wohnwirtschaftlichen Bereich eine erneute Vergrößerung um 4.000 bis 8.000 Wohneinheiten an. Das Investitionsvolumen hierfür soll sich auf 450 Millionen Euro belaufen.

Das hat sich für die Mieter geändert

Für die Mieter der entsprechenden Wohnungen gibt es einen entscheidenden Unterschied: Während ihr vorheriger Ansprechpartner die Wohnungsbestände lediglich für ein anderes Unternehmen verwaltete, ist die belvona GmbH nicht nur Verwalter, sondern auch Eigentümer. Dieser Umstand könnte für die Mieter eine Verbesserung darstellen. Ob sich dies bewahrheiten wird, wird sich zeigen. Dies gilt ebenso für die Tatsache, ob sich die Fehler der Vergangenheit, etwa die fehlende Beseitigung von Mängeln, auch mit dem "neuen" Verwalter und Eigentümer wiederholen werden.

Wenn man den Einträgen der Mieter in sozialen Netzwerken Glauben schenken kann, zeigt belvona zumindest bereits Engagement. So berichten etwa viele von ihnen, der neue Vermieter hätte Mitarbeiter zu ihnen geschickt, die Mängel in den Wohnungen aufnahmen. Einigen Mietern soll sogar eine Ersatzwohnung angeboten worden sein. Stimmen die Berichte und zeigt sich die belvona GmbH weiterhin derart mieterfreundlich, könnte sich das Verhältnis zwischen Mietern und Vermieter in Zukunft merklich entspannen.

Die andere Seite: Das sagt die belvona GmbH über sich

Während sich die Mieter wie auch beim vorherigen Verwalter auf das Schlimmste gefasst machen, zeichnet die belvona GmbH in ihrem Unternehmensporträt ein ganz anderes Bild von sich und ihren Visionen.

Sie will nämlich auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum in Ballungsgebieten anbieten und dabei mit einem guten Service sowie einem hohen Qualitätsstandard der Wohnungen bei den Mietern punkten. Im Fokus soll dabei stehen, dass sich die Mieter – derzeit sind es bereits 14.000 (Stand: Juni 2020) – in den von belvona verwalteten Wohnanlagen im Westen und Norden Deutschlands wohlfühlen. Hiermit möchte das Wohnungsunternehmen speziell Mietern mit einem mittleren oder niedrigen Einkommen ein überdurchschnittlich modern ausgestattetes und dabei dennoch bezahlbares Zuhause bieten.

Belvona – neues Wohnungsunternehmen will Zweifler Lügen strafen
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Persönlicher Kontakt statt Warteschleife

Wichtig ist dem Wohnungsunternehmen dabei vor allem der persönliche Kontakt zu seinen Mietern. Aus diesem Grund müssen diese nicht im Servicecenter eine Ticketnummer ziehen oder sich gar mit endlos erscheinenden Warteschleifen bei Servicehotlines herumschlagen.

Stattdessen gibt es für die Wohnanlagen zuständige Property Manager, die als persönlicher Ansprechpartner fungieren und die im ständigen Austausch mit den Mietern stehen, um sicherzugehen, dass sie zufrieden mit ihrer Wohnsituation sind. Nach der Kontaktaufnahme soll sich der jeweilige Mieterbeauftrage laut Website des Unternehmens innerhalb von zwei Stunden der Sache annehmen – dieses Versprechen ist Teil der Zufriedenheitsgarantie von belvona.

Das erklärte Ziel des Unternehmens sei hierbei laut Frank Krienen, Geschäftsführer der belvona GmbH, die perfekte Mieterbetreuung. Mit Verbesserungsvorschlägen, Wünschen und Bewertungen sollen Mieter ihr Wohnumfeld persönlich mitgestalten können.

Professioneller Umgang mit Mängeln

Auch die in den sozialen Netzwerken erwähnten Hausbesuche von Mitarbeitern der belvona GmbH zur Aufnahme von Mängeln gehören zum Konzept des neuen Eigentümers. In der Praxis gestaltet sich dies so, dass der Mieterbetreuungsservice nach der Übernahme neuer Wohnanlagen von Tür zu Tür geht, um etwaige Schäden und Mängel festzustellen und zudem einen Reparaturtermin zu vereinbaren. Tatsächlich wurden nach diesen ersten Bestandsaufnahmen bereits viele der Wohnungen modernisiert. Noch in diesem Jahr will die belvona GmbH weitere 2.000 Wohnungen sanieren.

Aber auch nach diesen Erstbesuchen sollen Mängel schnell und zur vollen Zufriedenheit der Mieter ausgebessert werden. Zu diesem Zweck können sie festgestellte Mängel und Schäden an ihren zuständigen Property Manager melden, der wiederum das eigene Facility Management PROMODUS mit der Mängelbeseitigung beauftragt. Bei jedem gemeldeten Schaden und Mangel soll dabei nach Durchführung der Reparatur überprüft werden, ob diese ordnungsgemäß ausgeführt wurde.

Gepflegte Wohnanlagen

Mieter sollen sich aber nicht nur in ihren vier Wänden wohlfühlen, auch die Wohnanlagen sollen so gestaltet sein, dass Mieter sich dort gern aufhalten. So gehört neben der Mängelbeseitigung auch das Mähen der Grünflächen, das Stutzen von Sträuchern und Hecken sowie das Streichen von Kellerräumen und Treppenhäuser zu den regelmäßigen Aufgaben des Facility Managements. Hiermit möchte sich das Unternehmen qualitativ von großen börsennotierten Wohnungsgesellschaften absetzen.

Fazit: im Zweifel für den Angeklagten

Den schlechten Erfahrungen mit dem vorherigen Verwalter stehen also erste positive Eindrücke sowie vielversprechende Ankündigungen des neuen Eigentümers belvona gegenüber. Ob das Unternehmen diese auch langfristig einhalten kann und somit zugleich aus den Fehlern des Vorgängers lernen wird, kann nur die Zukunft zeigen. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.

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